Gewaltausbruch im Gazastreifen Waffenruhe hält nicht lange
15.07.2018, 12:55 Uhr
Am Samstag wurden bei einem Angriff auf ein mehrstöckiges Gebäude in Gaza mindestens zwei Jugendliche getötet.
(Foto: REUTERS)
Nach der Eskalation des Konflikts vereinbart die Hamas angeblich eine Feuerpause mit Israel. Doch bereits in der Nacht schwinden die Hoffnungen auf eine längere Waffenruhe: Als Reaktion auf Beschuss aus dem Gazastreifen bombardiert Israel erneut Hamas-Ziele.
Trotz der nach Angaben der Hamas vereinbarten Feuerpause hat die israelische Luftwaffe erneut Ziele der radikalislamischen Palästinenserorganisation im Gazastreifen bombardiert. Mehrere Einrichtungen der Hamas seien in der Nacht zu Sonntag in Gaza angegriffen worden, teilte die Armee mit. Unter den Zielen befand sich demnach ein Gebäude, in dem die Nationalbibliothek des Küstenstreifens untergebracht war und das die Hamas zugleich als "Übungszentrum" genutzt habe.
Zuvor sei der Süden Israels erneut aus dem Gazastreifen beschossen werden, begründete die Armee die Angriffe. Nach Armeeangaben haben militante Palästinenser vier Geschosse auf israelisches Gebiet abgefeuert. Eines davon sei von der Raketenabwehr abgefangen worden. Eine Abschussrampe sei zerstört worden, teilte die israelische Armee mit.
Am Samstagabend hatte sich die Hamas nach eigenen Angaben auf eine von Ägypten vermittelte Feuerpause mit Israel geeinigt. Ein Sprecher der israelischen Armee sagte dazu lediglich, das weitere Vorgehen der Armee hänge von der Lage vor Ort ab.
Der "härteste Schlag" seit dem Gaza-Krieg 2014
Am Samstag war es erneut zu einem heftigen Schlagabtausch zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas gekommen. Militante Palästinenser feuerten mindestens 100 Raketen und Mörsergranaten auf israelisches Gebiet. Israels Luftwaffe bombardierte gleichzeitig Dutzende Hamas-Ziele. Bei einem Angriff auf ein mehrstöckiges Hamas-Gebäude in Gaza wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in dem Küstengebiet zwei Jugendliche getötet und 14 weitere Menschen verletzt. In der israelischen Grenzstadt Sderot wurden ein Haus und eine Synagoge getroffen und drei Menschen verletzt.
Die israelische Armee habe der Hamas mit massiven Luftangriffen den "härtesten Schlag" seit dem Gaza-Krieg 2014 versetzt, sagte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu. Er drohte mit einer Verschärfung der Angriffe, sollten die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen andauern.
Quelle: ntv.de, uzh/AFP/dpa