"Ein schwerer Fehler" Wagenknecht will Verbrenner-Aus rückgängig machen
06.04.2024, 06:47 Uhr Artikel anhören
Mit dem Aus für Verbrenner habe die EU den Siegeszug chinesischer Batterieautos in Europa den Weg bereitet, meint Wagenknecht.
(Foto: picture alliance / Flashpic)
In zehn Jahren sollen in Europa nur noch Neuwagen zugelassen werden, die ohne schädliche Klimagase fahren. So haben es EU-Staaten und Europaparlament beschlossen. BSW-Gründerin Wagenknecht hält das jedoch für eine schlechte Entscheidung und nennt die EU-Institutionen "inkompetent".
Das Bündnis Sahra Wagenknecht will die beschlossene Abkehr von Neuwagen mit Benzin- und Dieselmotoren in der Europäischen Union rückgängig machen. Das für 2035 geplante Verbrenner-Aus sei "ein schwerer wirtschaftspolitischer Fehler, der eine Schlüsselindustrie und viel Wohlstand in Deutschland vernichten wird", sagte Parteigründerin Sahra Wagenknecht.
"Dass Batterieautos wirklich die umwelt- und klimafreundlichere Alternative sind, ist angesichts des gegenwärtigen Strommixes und des ungelösten Recyclingproblems mindestens fraglich", meinte Wagenknecht. Zudem lehne eine große Mehrheit der Bevölkerung das Verbrenner-Aus ab.
"Dass die EU das Aus für den Verbrenner besiegelt und damit dem Siegeszug chinesischer Batterieautos in Europa den Weg bereitet hat, steht beispielhaft für die Übergriffigkeit und Inkompetenz der gegenwärtigen EU-Institutionen", sagte die Vorsitzende des Bündnis Sahra Wagenknecht. "Das BSW wird im Europawahlkampf die Rücknahme der Beschlüsse und mehr Forschung in verbrauchsärmere Verbrenner fordern."
Die deutsche Autoindustrie sei beim Verbrenner Weltklasse. "Mit der dauerhaften Produktion von spritsparenden Autos könnten die heimische Industrie mit ihrem einzigartigen Knowhow und Hunderttausende gut bezahlte Arbeitsplätze geschützt werden", sagte sie. "Deutschland sollte zum Hotspot einer neuen Verbrennergeneration werden, die alle Effizienzrekorde bricht."
Die EU-Staaten und das Europaparlament hatten das Aus für Neuwagen mit Diesel- und Benzinmotoren ab 2035 vor einem Jahr besiegelt. Konkret gilt dann, dass Neuwagen kein Kohlendioxid mehr ausstoßen dürfen, wie es bei der Verbrennung von Benzin und Diesel entsteht. Eine Ausnahme wird für sogenannte E-Fuels erwogen, also synthetische Kraftstoffe, die die Atmosphäre nicht mit zusätzlichem CO2 belasten.
Quelle: ntv.de, hny/dpa