Politik

Je nach Bundesland Wann die neuen Quarantäne-Regeln gelten

Für die meisten Betroffenen wird die Quarantäne zur Belastungsprobe.

Für die meisten Betroffenen wird die Quarantäne zur Belastungsprobe.

(Foto: picture alliance / ROBIN UTRECHT)

Omikron treibt die Zahl der Corona-Neuinfektionen massiv in die Höhe. Um den Zusammenbruch der kritischen Infrastruktur zu verhindern, werden Quarantäne- und Isolationszeiten verkürzt. Doch was gilt ab wann? Wieder einmal herrscht bundesweites Durcheinander - ein Überblick.

Vielen macht die Vorstellung, in Quarantäne zu müssen, fast genauso viele Sorgen wie die Corona-Infektion selbst. Bund und Länder haben vor einer Woche immerhin eine Verkürzung der Quarantäne- und Isolationszeiten beschlossen - um zu verhindern, dass durch einen massiven Personalausfall die kritische Infrastruktur zusammenbricht. Bei der Umsetzung gehen die Bundesländer jedoch wieder unterschiedliche Wege.

Am Abend beschloss der Bundestag die neuen Regeln, am Freitag soll der Bundesrat sein Okay geben, damit die Vorschriften ab Samstag gelten. In einigen Bundesländern sind diese aber schon jetzt in Kraft, in anderen wird es auch am Wochenende noch nichts. Bis dahin können Quarantäne und Isolierung je nach Virusvariante, Impf- und Genesenen-Status für bis zu 14 Tage Pflicht sein.

Die neuen Isolations-Regeln für Infizierte

Wer sich mit dem Coronavirus infiziert hat, muss sich isolieren. Die Isolation kann nach sieben Tagen mit einem negativen PCR- oder Schnelltest beendet werden. Ohne Test endet die Isolation nach zehn Tagen. Das gilt auch für Kinder und Jugendliche.

Quarantäne und Isolation MPK.jpg

(Foto: Bundesregierung)

Mitarbeiter von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen brauchen einen negativen PCR-Test, um ihre Isolation auf sieben Tage zu verkürzen. Außerdem müssen sie zuvor mindestens 48 Stunden symptomfrei gewesen sein.

Die neuen Quarantäne-Regeln für Kontaktpersonen

Wer Kontakt zu einem Infizierten hatte, muss trotzdem nicht mehr in Quarantäne, wenn er oder sie geboostert, also dreimal geimpft ist oder vor weniger als drei Monaten seine zweite Impfung erhalten hat oder vor weniger als drei Monaten genesen ist sowie geimpfte Genesene. Einige Bundesländer betonen, dass dies nur gilt, solange jemand keine Symptome hat. Für Geimpfte, die den Impfstoff von Johnson & Johnson erhalten haben, gelten je nach Bundesland zusätzliche Regeln.

Kontaktpersonen, auf die nichts davon zutrifft, müssen nach wie vor in Quarantäne. Nach sieben Tagen kann diese mit einem negativen PCR- oder Schnelltest beendet werden. Ohne Test endet die Quarantäne nach zehn Tagen.

Kinder und Jugendliche können die Quarantäne schon nach fünf Tagen mit einem negativen PCR- oder Schnelltest beenden, um wieder in Kita oder Schule zu dürfen. Bei zusätzlichen Schutzmaßnahmen wie Test- und Maskenpflichten sind weitere Ausnahmen möglich.

Hier gelten neue Regeln schon früher

In Baden-Württemberg und Thüringen sind die Vorschriften bereits gültig.

In Bayern und Schleswig-Holstein gelten schon zum Teil verkürzte Fristen.

Rheinland-Pfalz befreit schon jetzt geboosterte Kontaktpersonen von der Quarantäne, wie die "Rheinpfalz" berichtet. Ab Freitag sollen demnach die übrigen Erleichterungen greifen.

Mecklenburg-Vorpommern hat bereits die Isolationszeit für Infizierte verkürzt.

Das Saarland setzt die neuen Regeln ab Freitag um.

Auch in Berlin gilt das Regelwerk überraschend bereits ab Freitag. Der Senat setze die in der Vorwoche dazu getroffenen Vereinbarungen von Bund und Ländern jetzt um, sagte die neue Gesundheitssenatorin Ulrike Gote am Donnerstag im Abgeordnetenhaus. "Und das bereits ab morgen." Die Landesverordnung soll nach Angaben der Gesundheitsverwaltung allerdings erst am kommenden Dienstag rückwirkend angepasst werden.

Hier gelten die Regeln frühestens ab dem Wochenende

In Niedersachsen sollen die Regeln laut Medienberichten am Wochenende in Kraft treten.

In Hamburg ändern sich die Vorschriften laut dem NDR frühestens am Wochenende. Der Stadtstaat betont aktuell auf seiner Homepage sogar, dass diese noch nicht gültig sind.

Hessen will die neuen Regeln laut Ministerpräsident Volker Bouffier "zügig" umsetzen, wenn der Bundesrat zugestimmt hat.

Im Gegensatz zur 2G-plus-Regel für die Gastronomie will Sachsen-Anhalt die verkürzte Quarantäne einführen. Ministerpräsident Reiner Haseloff verwies laut MDR auf den Beschluss des Bundesrats am Freitag.

Sachsen geht in seiner jüngsten Änderung der Corona-Notfall-Verordnung, die ab Freitag gilt, noch nicht auf Quarantäne und Isolation ein.

Hier wird es definitiv später

Nordrhein-Westfalen rechnet für Anfang kommender Woche mit angepassten RKI-Empfehlungen - im Anschluss soll die Landesverordnung angepasst werden.

Bremen will die neuen Regeln bis Ende kommender Woche umsetzen, wie Radio Bremen berichtet. Vollständig geimpfte und genesene Kontaktpersonen müssen aber schon jetzt nicht mehr in Quarantäne.

Brandenburg möchte seinen Kommunen voraussichtlich in der nächsten Woche Quarantäne-Regeln empfehlen. In Potsdam zum Beispiel können sich Kinder und Jugendliche erst nach sieben Tagen "freitesten".

Allen Infizierten und Kontaktpersonen wird dringend geraten, sich zusätzlich selbst über den aktuellen Stand im jeweiligen Bundesland zu informieren, da sich dieser häufig ändert. Diese Übersicht garantiert keine Vollständigkeit.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen