Ratgeber

Was ist zu tun? Wenn die Corona-App Rot anzeigt

Die App kann nicht erkennen, ob die Begegnung mit dem Infizierten beispielsweise an der frischen Luft stattfand oder dabei eine FFP2-Maske getragen wurde.

Die App kann nicht erkennen, ob die Begegnung mit dem Infizierten beispielsweise an der frischen Luft stattfand oder dabei eine FFP2-Maske getragen wurde.

(Foto: imago images/photothek)

Die Corona-Warn-App als Mittel zur Pandemie-Bekämpfung schien ja etwas aus der Mode gekommen zu sein. Das hat sich geändert, was vor allem der Omikron-Variante geschuldet ist. Was zu tun ist, wenn die App ein erhöhtes Risiko für eine Ansteckung anzeigt, lesen Sie hier.

Anfangs wurde große Hoffnung in die seit Juni 2020 verfügbare Corona-Warn-App gesetzt. Die nahm dann allerdings auch schnell wieder ab, da sich das Coronavirus in diesen Tagen etwas bedeckt hielt und zudem datenschutzrechtliche Bedenken einen wirklich effektiven Einsatz des Programms verhinderten, so zumindest die Kritik.

Nun, rund anderthalb Jahre nach dem Start des vom Robert-Koch-Institut herausgegebenen Programms, ist die App wieder gefragt. Rund 40 Millionen Mal wurde sie bis jetzt heruntergeladen. Und sie zeigt dieser Tage immer öfter eine rote Kachel: Immer mehr Menschen erhalten zurzeit eine Warnung ihrer Corona-App. Was weniger an der gesteigerten Funktionalität des von SAP und der Telekom entwickelten Programms liegt, sondern schlicht an der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante. Das veranlasst viele Menschen, die App wieder vermehrt zu nutzen beziehungsweise entsprechende Eingaben auch zu pflegen.

Denn eine Pflicht zur Nutzung gibt es nicht. Die könnte vielleicht noch kommen. Derzeit ist die Sache aber freiwillig, genauso wie die Angabe darüber, ob jemand positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Hier gilt: Richtig gut funktioniert die Nutzung nur, wenn möglichst viele Menschen die App nutzen und auch ihre Daten hinsichtlich einer möglichen Infektion aktuell halten.

Nachdem das geklärt ist, nun zu den eigentlichen Fragen:

Was bedeutet es, wenn die Warn-App auf Rot schaltet?

Das bedeutet zunächst, dass ein erhöhtes Risiko für eine Ansteckung mit dem Coronavirus angezeigt wird. Dies heißt aber nicht, dass man sich sicher auch angesteckt hat. Denn das hängt maßgeblich von den Umständen der Begegnung ab. Angezeigt werden kann nur, dass sich zwei Smartphones für mehr als neun Minuten zu nah gekommen sind, bei dem ein Besitzer des Gerätes positiv auf Corona getestet wurde und der Mindestabstand der Geräte höchstens 1,5 Meter betragen hat. Oder auch, dass mehrere kürzere Zusammentreffen ohne ausreichend Mindestabstand stattgefunden haben.

Trotz aller technischer Raffinesse - die App kann nicht erkennen, ob die Begegnung mit dem Infizierten beispielsweise an der frischen Luft stattfand oder dabei vielleicht auch eine FFP2-Maske getragen wurde. Beides verringert die Gefahr einer Ansteckung massiv.

Übrigens: Eine grüne Anzeige kann Folgendes bedeuten: Erstens, es gab in den letzten 14 Tagen überhaupt keine Begegnungen mit positiv getesteten anderen App-Nutzern oder es gab zwar Begegnungen, aber das Ansteckungsrisiko wird vom RKI trotzdem als gering eingeschätzt. Kriterien hierfür sind unter anderem auch, wie lange die Begegnung mit einem Infizierten her ist und seit wann die Kontaktperson infiziert war.

Was tun, wenn die Corona-App auf Rot springt?

Dann wird eine freiwillige Quarantäne empfohlen. Verpflichtend ist diese allerdings nicht. Wer aber ein Herz für seine Mitmenschen hat, kommt der Empfehlung nach und hält sich auch daheim nach Möglichkeit von anderen Haushaltsbewohnern fern. Zudem sollte ein Test folgen. Am besten von offizieller Stelle, also in einem Testzentrum oder beim Hausarzt. Die Möglichkeit dazu ist in diesem Fall kostenlos. Am zuverlässigsten ist ein PCR-Test. Aber das Ergebnis kann auch 48 Stunden auf sich warten lassen. Einen Anspruch darauf gibt es aber nicht. Insbesondere im Moment sind Termine für PCR-Testungen mitunter Mangelware. So muss eventuell auch mit einem Antigen-Schnelltest vorlieb genommen werden.

Wer möchte, kann auch mit dem Hausarzt, dem ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116117 oder mit dem zuständigen Gesundheitsamt Kontakt aufnehmen. Auch dies ist nicht verpflichtend. Darüber hinaus ist es bei einer bestätigten Infektion natürlich sinnvoll, diese auch in der Warn-App anzugeben. Die dann fällige Isolation wird automatisch von dem zuständigen Gesundheitsamt angeordnet.

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Wann zeigt die App wieder Grün an?

Auch wenn der oder die Tests negativ sind: Die App kann nicht von Hand auf Grün zurückgestellt werden. Dies passiert automatisch am 15. Tag nach der Risikobegegnung. Bei grüner Kachel wird vom Nutzer dann keinerlei Aktivität mehr gefordert.

Quelle: ntv.de, awi

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