Politik

Attentat doch nicht von Kind verübt? Yildirim relativiert Erdogans Angaben

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Nachdem auf einer kurdischen Hochzeitsfeier eine Bombe explodiert, macht Präsident Erdogan schnell einen Verdächtigen aus: Ein Kind solle den Anschlag im Auftrag des IS verübt haben. Regierungschelf Yildirim bezweifelt das und spricht von "Gerüchten".

In der Türkei sind Zweifel aufgekommen, ob es sich bei dem Attentäter von Gaziantep tatsächlich um ein Kind handelte, wie zunächst angegeben. Die türkischen Behörden sollen nach den Worten von Ministerpräsident Binali Yildirim noch keine gesicherten Erkenntnisse dazu haben. "Wir sind nicht in der Lage, irgendetwas zum Attentäter zu bestätigen - ob er ein Kind oder ein Erwachsener war oder welche Organisation (dahinter steckt)", sagte Yildirim in Ankara. Alles andere seien Gerüchte.

Der Regierungschef setzte sich damit von Präsident Recep Tayyip Edogan ab, der am Sonntag gesagt hatte, der Anschlag sei vermutlich von einem Kind im Alter zwischen zwölf und 14 Jahren verübt worden, und es gebe Indizien dafür, dass die Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) dafür verantwortlich sei.

Die türkische Zeitung "Hürriyet" hatte berichtet, auf Überwachungskameras in Gaziantep sei zu sehen, dass ein Kind von zwei Personen begleitet worden sei. Sie hätten sich entfernt, bevor die Bombe detonierte.

Bei dem Anschlag am Samstagabend auf eine kurdische Hochzeitsfeier in Gaziantep wurden 54 Menschen getötet, darunter nach offiziellen Angaben 22 Kinder. 66 Menschen lägen verletzt in Krankenhäusern, 14 in einem ernsten Zustand, meldete die Nachrichtenagentur Dogan.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa/rts

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