Immer weniger kommen aus Ukraine Zahl der Schutzsuchenden in Deutschland gestiegen
23.05.2024, 12:28 Uhr Artikel anhören
Die größte Gruppe der Schutzsuchenden in Deutschland kommt aus der Ukraine. Allerdings ist ihre Zahl rückläufig.
(Foto: picture alliance/dpa)
Für viele besteht durch Krieg Gefahr für Leib und Leben, andere sind politisch verfolgt. Millionen Menschen suchen in Deutschland Schutz. Ihre Zahl steigt leicht, obwohl weniger Menschen aus der Ukraine kommen. Für den Anstieg sind andere Länder verantwortlich.
Die Zahl der Schutz suchenden Menschen ist zum Ende des Jahres 2023 leicht angestiegen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, registrierten die deutschen Behörden insgesamt 3,17 Millionen Geflüchtete. Im Vergleich zu 2022 ist das ein Anstieg um etwa drei Prozent. Die meisten Menschen kommen weiterhin aus der Ukraine in die Bundesrepublik.
Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Schutzsuchenden in Deutschland um insgesamt etwa 95.000 Menschen angestiegen. Zwar kämen die meisten Menschen weiterhin aus der Ukraine in die Bundesrepublik (977.000), ihre Zahl sei aber um drei Prozent rückläufig, so das Statistische Bundesamt.
Bei Schutzsuchenden aus Syrien gab es einen Anstieg um sechs Prozent auf 721.000, bei jenen aus Afghanistan um dreizehn Prozent auf 323.000. Rund 200.000 Menschen kamen aus dem Irak nach Deutschland. Das sind fünf Prozent weniger im Jahr zuvor. Aus der Türkei beantragten 152.000 Menschen Schutz bei den Behörden. Mit einem Plus von 51 Prozent verzeichnet diese Gruppe damit den höchsten Anstieg.
Schutzsuchende sind Ausländerinnen und Ausländer, die sich nach Angaben des Ausländerzentralregisters unter Berufung auf völkerrechtliche, humanitäre oder politische Gründe in Deutschland aufhalten.
2,53 Millionen Schutzsuchende verfügten der Statistik zufolge Ende 2023 über einen humanitären Aufenthaltstitel und damit über einen anerkannten Schutzstatus. Das waren 275.000 mehr als im Vorjahr. Dieser Anstieg geht alleine auf ukrainische Staatsangehörige zurück. Für eine große Mehrheit war dieser anerkannte Schutzstatus aber zeitlich befristet.
Der Anteil der Frauen und Mädchen unter den anerkannten Schutzsuchenden lag Ende 2023 bei 49 Prozent. Der Frauenanteil unterscheidet sich aber nach Herkunft. So sind 62 Prozent der ukrainischen Schutzsuchenden Frauen und Mädchen. Anerkannte Schutzsuchende waren durchschnittlich 32,2 Jahre alt. Das Durchschnittsalter der Gesamtbevölkerung in Deutschland liegt bei 44,6 Jahren.
Gemessen am Bevölkerungsanteil lebten Ende 2023 die meisten anerkannten Schutzsuchenden in den Stadtstaaten Bremen (5,5 Prozent), Hamburg (4,1) und Berlin (4,0) sowie im Saarland (4,6). Am niedrigsten waren die Anteile in Mecklenburg-Vorpommern (2,3 Prozent), Bayern (2,2) und Brandenburg (2,1).
Quelle: ntv.de, rbr/AFP/Reuters