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"Viele umfassend dokumentiert" Zahl der russischen Kriegsverbrechen wohl enorm gestiegen

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Ein ukrainischer Polizeibeamter und ein Staatsanwalt inspizieren Bruchstücke einer Gleitbombe nach einem russischen Luftangriff auf ein Wohnviertel in Charkiw.

Ein ukrainischer Polizeibeamter und ein Staatsanwalt inspizieren Bruchstücke einer Gleitbombe nach einem russischen Luftangriff auf ein Wohnviertel in Charkiw.

(Foto: dpa)

Derzeit laufen etwa 133.000 Ermittlungsverfahren wegen mutmaßlicher russischer Kriegsverbrechen in der Ukraine. Laut einem Experten ist das im Vergleich zum ersten Kriegsjahr eine "enorme Steigerung".

Die Zahl der mutmaßlichen russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine hat laut einem Experten drastisch zugenommen. Derzeit seien etwa 133.000 Ermittlungsverfahren registriert. Das sei eine "enorme Steigerung", sagte der deutsche Berater der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft, Klaus Hoffmann, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Viele von denen sind sehr umfassend dokumentiert."

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Ende 2022 seien es 56.000 entsprechende Verfahren gewesen. Hoffmann nannte als Beispiele russische Luftangriffe auf zivile Ziele oder Entführungen und Zwangsadoptionen von ukrainischen Kindern. Einer juristischen Beurteilung wolle er zwar nicht vorweggreifen. Seine persönliche Meinung sei aber, dass man das russische Vorgehen "nur als Terror gegen die Zivilbevölkerung" beschreiben könne, sagte er der Zeitung.

Viele der mutmaßlichen Verbrechen würden von russischer Seite dokumentiert, da verantwortliche Kommandeure dafür ausgezeichnet würden. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine ist Hoffmann, der als Oberstaatsanwalt in Baden-Württemberg beurlaubt ist, Berater der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft. In der Vergangenheit hatte er unter anderem für das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien ermittelt.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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