RTL/ntv-Trendbarometer Zustimmung zur Impfpflicht nimmt minimal ab
11.01.2022, 14:28 UhrWährend der Rückhalt für eine allgemeine Corona-Impfpflicht unter den Anhängern von SPD, Grünen und Union weiter hoch ist, spricht sich von den FDP-Anhängern eine Mehrheit dagegen aus. Leicht rückläufig ist auch die Zahl der Deutschen, die einen generellen Lockdown befürworten.
Die Zustimmung der Deutschen zu einer allgemeinen Impfpflicht gegen Corona geht leicht zurück. Während sich im RTL/ntv-Trendbarometer vom 20. Dezember noch 72 Prozent für eine Impfpflicht ausgesprochen hatten, sind es derzeit nur noch 70 Prozent.
Die Zustimmung hatte am 13. Dezember mit 74 Prozent den bisherigen Höhepunkt erreicht. Noch im April hatten lediglich 22 Prozent der Deutschen gesagt, dass sie eine Impfpflicht für alle befürworten.
Aktuell sagen 28 Prozent der Deutschen, die Impfung sollte freiwillig erfolgen. Während der Rückhalt für eine allgemeine Impfpflicht unter den Anhängern von SPD, Grünen und Union ungebrochen hoch ist, spricht sich von den FDP-Anhängern mittlerweile eine Mehrheit gegen eine generelle Impfpflicht aus. Von den AfD-Anhängern lehnen ohnehin fast alle (89 Prozent) eine Impfpflicht ab.
Leicht rückläufig ist auch die Zahl der Deutschen, die einen generellen Lockdown befürworten, wobei auch hier eine klare Mehrheit weiter dafür ist. 64 Prozent der Bundesbürger halten angesichts der stark steigenden Infektionszahlen einen Lockdown einschließlich Schließung von Geschäften, Clubs und Freizeiteinrichtungen, Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen und eines Verbots größerer Veranstaltungen für richtig. 34 Prozent sind gegen einen generellen Lockdown. Im Dezember waren 66 Prozent für einen Lockdown und 32 Prozent dagegen.
Mehr Deutsche plädieren für Schulschließungen
Auch in dieser Frage ist der Rückhalt für einen generellen Lockdown unter den Anhängern von SPD, Grünen und Union am höchsten, während sich von den Anhängern der FDP wie auch der Linkspartei nur eine knappe Mehrheit dafür ausspricht. Von den AfD-Anhängern lehnen 83 Prozent einen erneuten Lockdown ab.
Unter dem Eindruck der aktuellen Entwicklungen sind mit 48 Prozent nun deutlich mehr Bundesbürger als noch Ende November der Meinung, dass bei weiter steigenden Infektionszahlen gegebenenfalls auch wieder Schulen geschlossen und Fern- beziehungsweise Wechselunterricht eingeführt werden sollten. 46 Prozent meinen, dass man Schulschließungen auf jeden Fall ausschließen sollte. Bei einer Befragung im November hatten 34 Prozent für Schulschließungen plädiert, 54 Prozent waren damals dagegen.
Von den Befragten mit Kindern im Haushalt sprechen sich 43 Prozent für Schulschließungen bei steigenden Infektionszahlen aus, 55 Prozent lehnen dies ab. Am stärksten fällt die Ablehnung möglicher Schulschließungen mit 71 Prozent bei den AfD-Anhängern aus.
Mehrheit ist mit Lauterbach zufrieden
Eine Verkürzung der vorgeschriebenen Quarantäne- beziehungsweise Isolationszeiten für mit der Omikron-Variante Infizierte und ihre Kontaktpersonen, um angesichts der erwarteten hohen Infektionszahlen personelle Engpässe in der kritischen Infrastruktur zu vermeiden, finden 60 Prozent der Bundesbürger richtig. 31 Prozent finden diese Verkürzung nicht richtig.
59 Prozent der Deutschen sind mit dem bisherigen Krisenmanagement von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zufrieden. 35 Prozent sind damit weniger oder gar nicht zufrieden.
Besonders zufrieden mit Lauterbachs Krisenmanagement zeigen sich die Anhänger von SPD (87 Prozent) und Grünen (86 Prozent). Deutlich verhaltener fällt die Zufriedenheit mit Lauterbachs Arbeit unter den FDP-Anhängern aus (60 Prozent). Von den Unionsanhängern sind 66 Prozent, von den Anhängern der Linken 41 Prozent und von den Anhängern der AfD lediglich 9 Prozent mit Lauterbachs Krisenmanagement zufrieden.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 7. bis zum 10. Januar 2022 erhoben. Datenbasis: 1002 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.
Quelle: ntv.de, hvo