Studie in 24 Ländern Zuwanderung ist größte Sorge der Deutschen
26.07.2016, 07:49 Uhr
Laut Studie ist für die meisten Deutschen die Integration von Flüchtlingen die dringendste Aufgabe.
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Was bereitet den Deutschen am meisten Kummer? Eine repräsentative Studie zeigt, dass sich die Bürger die meisten Sorgen um Zuwanderung und die Integration von Flüchtlingen machen. Andere Ängste rücken in den Hintergrund.
Die Zuwanderung und Integration Hunderttausender Flüchtlinge und Migranten sind aus Sicht der Deutschen die drängendste Aufgabe hierzulande. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage des GfK Vereins in Nürnberg. Demnach bereiten 83 Prozent aller Deutschen Zuwanderung und Integration Kopfzerbrechen - so vielen wie in keinem anderen der 23 Teilnehmer-Länder der Studie. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Wert mehr als verdoppelt; damals lag er bei 35 Prozent.
"Jeder Siebte, der dieses Problem nennt, möchte es im Sinne einer positiven Integration lösen. Und jeder Fünfte spricht sich gegen jede weitere Zuwanderung aus", sagte Vereinsgeschäftsführer Raimund Wildner zu der alljährlichen Studie namens "Challenges of Nations 2016". Für die Untersuchung wurden in diesem Frühjahr mehr als 27.000 Menschen befragt.
Angst vor Arbeitslosigkeit
Auch in anderen europäischen Ländern wird Zuwanderung und Integration als Herausforderung Nummer eins gesehene, etwa in Österreich (66 Prozent), Schweden und der Schweiz (je 50 Prozent). Über alle befragten Nationen hinweg betrachtet stehen aber die Sorgen um die Preisentwicklung und Arbeitslosigkeit ganz oben.
Den Deutschen bereitet der Arbeitsmarkt hingegen wenig Kummer. Die Bedenken diesbezüglich landen mit 13 Prozent mit großem Abstand auf dem zweiten Platz. Seit der ersten gesamtdeutschen Umfrage 1992 sei dies der niedrigste gemessene Wert, kommentierte Wildner. Noch vor zehn Jahren war Arbeitslosigkeit mit 80 Prozent die größte Sorge. Die Herausforderungen auf den Plätzen drei bis fünf - Armut, Kriminalität und die Lage in Politik und Regierung - beunruhigen nur jeweils jeden zehnten Deutschen.
Quelle: ntv.de, hul/dpa