Früher Start in die Wintersportsaison Viele Skilifte laufen an
26.11.2010, 14:15 UhrDer Winter lässt grüßen und sorgt in einigen Teilen Deutschlands für Schneefälle. Der November-Schnee beschert vielen deutschen Wintersport-Orten einen frühen Saisonbeginn.
An diesem Wochenende gehen viele Skilifte in deutschen Wintersport-Orten in Betrieb, so etwa auch im Harz. Einige Loipen wie diejenige in Buntenbock seien schon gespurt, sagte die Sprecherin des Harzer Tourismusverbandes (HTV), Miriam Fuchs. Nicht nur in den Hochlagen, auch am Harzrand liege schon Schnee. Dies sei ungewöhnlich für die Jahreszeit.
Die Nationalparkverwaltung will ab dem heutigen Freitag einen Teil der Loipen in ihrem Bereich spuren. Derzeit reiche der Schnee bereits dafür aus, etwa die Hälfte des 150 Kilometer langen Loipen-Systems zu präparieren, teilte ein Sprecher mit. Er appellierte aber an Skiläufer und Winterwanderer, die gespurten Loipen und die ausgewiesenen Wege nicht zu verlassen, um das Wild nicht aus der Winterruhe aufzuschrecken.
Alpiner Skibetrieb werde ab Samstag auf Torfhaus möglich sein, sagte Fuchs. Dort werden Ski- und Rodellift in Betrieb genommen. Am Sonnenberg starten am Wochenende ebenfalls die ersten Anlagen. Auch der Kinderlift am Bocksberg bei Hahnenklee ist geöffnet. Da auch in den kommenden Tagen mit Minus-Temperaturen und Neuschnee zu rechnen sei, dürften sich die Wintersport-Verhältnisse weiter verbessern.
Winterberg beschneit
Mit bis zu 25 Zentimetern Schnee macht das Wetter in den Hochlagen des Sauerlandes Wintersportlern Hoffnung. Auf dem Kahlen Asten sorgt die Wetterlage für perfekte Wintersport-Bedingungen. Zudem laufen seit der Nacht zu Freitag in der Ferienwelt Winterberg flächendeckend die Beschneiungsanlagen.
Zwar kündigt sich der große Saisonstart an diesem Wochenende noch nicht an. Doch werden die ersten drei bis vier Lifte laufen, zudem wird die erste kleine Loipen gespurt sein. Ab dem ersten Dezemberwochenende wird flächendeckend Wintersport möglich sein.
Bodenmais eröffnet Wintersportsaison
Auch die Wintersportsaison in Bodenmais ist ab sofort eröffnet. Die ersten Loipen sind gespurt. Seit Mittwoch gab es ausreichend Neuschnee, um die sechs und zwölf-Kilometer-Loipen zu spuren. Am 4. Dezember starten auch die Liftanlagen am Großen Arber den Betrieb und dann kann auch die alpine Skisaison losgehen.
Rund um das Aktivzentrum Bodenmais "Bretterschachten" sollen bis Ende Dezember rund 100 Kilometer Loipen gespurt sein, die in alle Tal- und Höhenlagen verteilt sind. Es ist das am höchsten gelegene Langlaufgebiet des Bayerischen Waldes und gilt aufgrund der Lage am Südwesthang des Arbers als besonders schneesicher.
Skisaison-Start im Allgäu
Auch im Allgäu beginnt die Skisaison: In den Allgäuer Voralpen bei Kempten findet man im Buchenberger Ortsteil Eschach auf über 1000 Metern Höhe eines der kleinsten unter den schneesicheren Skigebieten in Bayern. Hier liegen 40 Zentimeter Naturschnee und bereits am Donnerstag sind vier Anlagen in Betrieb gegangen. Am Wochenende sollen alle neun Anlagen laufen, vom größten Schlepper bis zum kleinsten Rotondo. Das Skigebiet Grasgehren / Obermaiselstein geht am heutigen Freitag mit vier Anlagen in Betrieb.

Eine Schneekanone nahm am 25. November im nordhessischen Willingen den Probebetrieb auf. Hier liegen zwischen 20 und 30 Zentimeter Schnee. Saisoneröffnung ist hier allerdings am ersten Dezemberwochenende.
(Foto: dpa)
Ab dem ersten Dezemberwochenende starten nach und nach alle Allgäuer Skigebiete in die Wintersaison: so etwa am 4. Dezember die Fellhorn- und Kanzelwandbahn und am 11. Dezember die Nebelhornbahn. Dann kann man wieder von über 2200 Metern Höhe sieben Kilometer ins Tal abfahren. Ebenfalls am 11. Dezember startet die Saison in Bad Hindelang / Oberjoch.
Mit dem Skiverbund Superschnee-Pass hat man Zugang zu mehr als 500 Pistenkilometern in acht Skigebieten. Dazu zählen auch das Kleinwalsertal und das Tannheimer Tal im benachbarten Österreich. Die Saisonkarten können noch bis zum 6. Dezember zu günstigen Vorverkaufs-Konditionen erworben werden: Erwachsene sparen über 40 Euro gegenüber dem Normaltarif, Jugendliche mehr als 32 Euro. Auch die Familien-Kind-Tickets sind im Vorverkauf noch preiswerter. Die Saison-Karten gelten vom Start des Skibetriebs bis zum jeweiligen Saisonende in den Superschnee-Gebieten, am Nebelhorn bis 1. Mai 2011.
Zugspitze war früh dran
Als erstes Skigebiet Deutschlands hatte die Zugspitze (2962 Meter) dieses Jahr bereits am 30. Oktober und damit ungewöhnlich früh die Wintersportsaison eröffnet. Beim "Schneefest" präsentieren dort Firmen an diesem Wochenende alle Trends rund ums Skifahren. Experten des Deutschen Skilehrerverbandes geben Tipps und laden zu kostenlosen Trainings und Schnupperkursen ein, wie die Zugspitzbahn mitteilte.
In den übrigen Skigebieten Oberbayerns müssen sich die Wintersportler allerdings noch gedulden. Nach einer Übersicht des Tourismusverbandes für München und Oberbayern starten die ersten Liftanlagen erst am 3. Dezember.
Erste beschneite Skitourenroute in Ammergauer Alpen
Tourenskigeher können ab dem 16. Dezember in den Ammergauer Alpen die erste beschneite Aufstiegsroute emporklettern: Von der Talstation der Kolbensesselbahn gehts über 450 Höhenmeter entlang der Skipiste zur Kolbensattelhütte. Sie soll die Gefahr verringern, dass Tourengeher und Skifahrer zusammenstoßen, erklärt das Tourismusbüro der Ammergauer Alpen. Deshalb wurde auch ein 18 Meter langer Tunnel angelegt, in dem die Tourengeher unter der Abfahrt hindurchgleiten. Schneekanonen sollen die Spur schneesicher machen. Das ist laut den Touristikern bisher einmalig in den Alpen.
Die eigene Aufstiegsroute sei notwendig geworden, weil immer mehr Tourengeher den Sport als Fitnesstraining betreiben und so am Rand der Pisten aufsteigen. Dadurch sparen sie sich die anspruchsvolle Abfahrt im Tiefschnee und entgehen der Lawinengefahr. Das Nebeneinander von Skifahrern und Tourengehern sei jedoch "ein ewiger Streitpunkt", erklärt Thomas Bucher vom Deutschen Alpenverein in München. Auch andere Skigebiete haben darauf reagiert: Um Zusammenstöße zu vermeiden, hat zum Beispiel Garmisch-Partenkirchen spezielle Abende festgeschrieben, an denen die Skipiste ganz den Tourengehern gehört.
Quelle: ntv.de, abe/dpa