"Bon Ton" in Venedig Vorsicht, Benimmpolizei!
26.09.2007, 14:21 UhrDie Stadtverwaltung von Venedig will Touristen und Bürger zu besserem Benehmen erziehen. Etwa 70 zivile "Ordnungshüter" bringen den Passanten rund um den Markusplatz gute Manieren bei, so die Zeitung "La Repubblica".
In leuchtend orangefarbene Westen gekleidet, verteilen die Helfer unter anderem Flugblätter, auf denen die Regeln in fünf Sprachen erklärt sind.
"Wir lehren die Leute den Bon Ton", sagte Maria Teresa Babanicas, die eine Freiwilligen-Truppe aus Rentnern, Studenten, Hausfrauen und Gondolieri anführt.
Unter anderem ist es seit einigen Monaten untersagt, auf der weltberühmten Piazza San Marco zu picknicken. Außerdem ist es verboten, mit nacktem Oberkörper über die Straßen zu laufen, Abfälle herumliegen zulassen und sich auf den öffentlichen Plätzen zum Ausruhen auf den Boden oder auf Stufen zu legen. Touristen, die sich in der Lagunenstadt daneben benehmen, drohen zwischen 25 und 250 Euro Strafe. Die Geldbußen kassiert die Polizei, nicht der "Dienst für den Anstand in der Stadt", hieß es.
Verbote für Mensch und Tier
Bereits vor einigen Monaten hatte die Stadtverwaltung rund um den Markusplatz Verbotschilder aufgestellt, um Touristen auf die neuen Regeln aufmerksam zu machen. "Die gute Stube Venedigs muss geschützt werden, koste es, was es wolle", schrieb eine Zeitung damals.
Auch den Tauben in Venedig soll es an den Kragen gehen. Bürgermeister Massimo Cacciari ordnete zuletzt an, dass die Verkäufer von Taubenfutter vom Markusplatz verschwinden sollen. Außerdem werde bei Hochzeiten die traditionelle Sitte verboten, Brautpaare nach dem Verlassen der Kirche mit Reiskörnern zu bewerfen, da diese die unliebsamen Vögel zusätzlich anlocken.
Quelle: ntv.de