Bananenbier und Strandkamel Ostafrika auf eigene Faust
12.01.2010, 10:50 Uhr
Piraten-Bar in Mombasa: Von Daressalam bis Mombasa locken am Indischen Ozean viele Strände.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Wer auf eigene Faust im Überlandbus durch Tansania und Kenia reist und auf große Safaris verzichtet, kann Geld sparen und Ungewöhnliches erleben. Doch die Routen sollten vorsichtig gewählt sein.

Einheimische warten am Bamburi-Strand in Kenia auf Touristen, denen sie Souvenirs, Strandtücher, Bootsfahrten, Safaris oder Landausflüge verkaufen können.
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Kamelreiten an Kenias Bamburi Beach, ein Bananenbier am Fuße des Kilimandscharo, Affen auf dem Frühstückstisch: Wer auf eigene Faust im Überlandbus durch Tansania und Kenia reist und auf große Safaris verzichtet, kann Geld sparen und Ungewöhnliches erleben.
Doch die Routen sollten vorsichtig gewählt sein. Autofahrten im nördlichen Teil Kenias und nördlich vom Küstenort Malindi seien wegen möglicher Überfälle unsicher, warnt das Auswärtige Amt. Um die Hauptstadt Kenias, Nairobi, machen viele Touristen ohnehin einen Bogen.
Beliebt bei Rucksackreisenden und Einheimischen sind die Strecken zwischen Mombasa und Tansanias Hauptstadt Daressalam. Dort legen die Fähren nach Sansibar ab. Und von Kenias Touristenmetropole Mombasa nach Moshi am Kilimandscharo sind es im Bus mit Klimaanlage nur knapp sieben Stunden. Von Vorteil für solch einen Zwei-Länder-Trip sind die guten Flugverbindungen: Ferienflieger Condor steuert Mombasa, den Kilimandscharo und Sansibar an, Air Berlin Mombasa, KLM den Kilimandscharo und Daressalam.
Traum vom Kilimandscharo
Im "Salzburger Café" in Moshi in Tansania plaudern Fans des 5895 Meter hohen Kilimandscharo bei "Serengeti"-Bier und Wiener Schnitzel über die "Tour des Leidens". Knapp 30.000 Besucher aus aller Welt versuchen jährlich, den Berg zu erklimmen. Viele schaffen es nicht, einige leiden schwer unter der Höhenkrankheit, manche sterben. Eine Straße weiter laben sich Einheimische an warmem, breiigem Bananenbier. Es wird mit einer Kelle aus Eimern geschöpft. Ein Gast aus Berlin macht die Mutprobe, nippt, verzieht sein Gesicht und verabschiedet sich unauffällig.

Blick auf Elefanten an einem Wasserloch vom Pool der Voi Safari Lodge im Tsavo-Nationlapark in Kenia.
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Moshi lockt als beschauliches Städtchen am Rande des berühmten Gipfels. Teurer und hektischer ist Arusha zwei Busstunden weiter westlich, die Drehscheibe für Safaritouristen. Einige, die hier Ausflüge zu Löwen und Elefanten für 40 Euro am Tag offerieren, sind Scharlatane. Eine ordentliche Safari im schlichten Campingzelt kostet pro Tag wenigstens 50 bis 70 Euro, mit guter Unterkunft, professioneller Führung und Champagner zum Sonnenuntergang ab 200 Euro aufwärts.
Feilschen ist ratsam
Tansania gilt als recht sicheres Land in Afrika. Lästig ist vor allem die Anmache selbst ernannter "Führer" und "Agenten" an den Fährhäfen von Daressalam und Sansibar. Wer als Ausländer direkt in einen Überlandbus steigt, zahlt nicht selten mehr als Einheimische. Feilschen ist ratsam, besser jedoch wird das Ticket vorher am Schalter gekauft.

Die Festung als Verkaufsstand: Um das alte Fort in Stone Town auf Sansibar bieten viele Künstler ihre Werke an.
Sansibar ist heute eine autonome Inselgruppe im Staate Tansania. Sie hat viel arabische Geschichte, ihre Bewohner sind mehrheitlich Muslime. Die Altstadt "Stone Town", das historische Herz, gehört zum Weltkulturerbe. Die Kokospalmen werden dichter, die Straßen enger. Schulkinder grüßen. Fruchtbäume und Gewürzsträucher tragen üppige Last. Sansibar ist eine Bade- und Gewürzinsel: "Nelkenöl hilft bei Zahnschmerzen, Zitronengras gegen Moskitos, und Kokosöl im Topf macht auch zähes Ziegenfleisch weich und schmackhaft", erzählt Fuadi Mohammed, Führer von "Mitu's Spice Tour", einem kleinen, traditionsreichen Unternehmen.
Auf der Strecke von Daressalam nach Mombasa locken Stopps an einsamen Stränden. Die Grenzpassage im Bus dauert keine 30 Minuten. Es geht vorbei an Kokospalmen, Reisfeldern, Bananenstauden, Ziegen- und Rinderherden. Noch zwei Stunden nach Mombasa, wo Strände, kleine Tierparks und Nachtleben warten.
Quelle: ntv.de, dpa