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Skeleton-Bundestrainer fliegt Auf die Rekord-WM folgt die Entlassung

Matschenz (links) mit Vizeweltmeister Axel Jungk (Mitte) und Sensationssieger Christopher Grotheer.

Matschenz (links) mit Vizeweltmeister Axel Jungk (Mitte) und Sensationssieger Christopher Grotheer.

(Foto: imago images/Ed Gar)

So erfolgreich waren die deutschen Skeletonis bei einer WM noch nie. Trotzdem muss kurz darauf Bundestrainer Dirk Matschenz gehen. Der Verband spricht von Differenzen im Trainerteam - und einem gestörten Vertrauensverhältnis zu Athletinnen und Athleten.

Am Wochenende feierte Dirk Matschenz noch die erfolgreichste WM in der Geschichte der deutschen Skeletonis - und nur drei Tage nach Abschluss der Wettbewerbe im sächsischen Altenberg ist der Bundestrainer seinen Job los. Diese überraschende Entwicklung gab der Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) am Mittwoch mit. Entscheidend für die allerdings einvernehmliche Trennung seien dem Verband zufolge Differenzen innerhalb des Trainerstabs sowie ein gestörtes Vertrauensverhältnis zu einem Teil der Athletinnen und Athleten an. Über die Nachfolge soll bis Ende März entschieden werden.

Überraschend kommt die Entlassung vor allem deshalb, weil die deutschen Skeletonis bei den Titelkämpfen auf der Bahn in Altenberg so gut abgeschnitten hatten wie noch nie zuvor. Fünf Medaillen für das Team des BSD ein, darunter den kompletten Satz in der Männerkonkurrenz. Alexander Gassner fuhr auf den Bronzerang, Axel Jungk holte Silber, Weltmeister wurde sensationell Christopher Grotheer, der zuvor in der Saison kein einziges Mal im Weltcup eingesetzt worden war. Bei den Frauen setzte sich Tina Hermann durch, sie holte nach 2016 und 2019 zum dritten Mal den WM-Titel im Einzel. Den kompletten Triumph vollendeten in der erstmals ausgetragenen Teamkonkurrenz dann Jacqueline Lölling und Alexander Gassner, die als "Deutschland II" mit nur einer Hundertstel Vorsprung gewannen.

Für diese Erfolge war Matschenz als Bundestrainer verantwortlich, weshalb BSD-Vorstand Thomas Schwab sagte: "Wir bedauern diese Entscheidung sehr, zumal das deutsche Skeleton-Team zuletzt bei der WM in Altenberg mit drei Titeln und insgesamt fünf Medaillen das beste Ergebnis überhaupt eingefahren hat." Allerdings, so hielt er fest: "Letztlich haben die schwelenden Konflikte im Trainerstab und mit zahlreichen Athleten aber dazu geführt, dass wir gemeinsam entschieden haben, die Zusammenarbeit zu beenden."

Matschenz war im April 2018 als Nachfolger des zurückgetretenen Jens Müller zum Cheftrainer aufgestiegen. Unter diesem hatte er bereits seit 2010 im Trainerstab gearbeitet. Ins Trainingslager, das ab dem 9. März im US-amerikanischen Lake Placid gemeinsam mit dem Bob-Nationalteam stattfindet, reisen die Skeletonis somit offenbar ohne Bundestrainer.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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