Bescheidene 2. Liga Billige Aufrüstung
09.07.2007, 13:21 UhrKaufrausch im Oberhaus, Sparkurs eine Etage tiefer, die 2. Fußball-Bundesliga übt sich finanziell in Bescheidenheit und deckt sich bisher auf dem Transfermarkt weitgehend mit Gratis-Spielern ein. Lediglich 33 der bisherigen 142 Neuzugänge kosteten eine Ablöse. Insgesamt investierten die 18 Clubs knapp über neun Millionen Euro, um ihre Mannschaften für die Saison 2007/2008 personell aufzurüsten. In der Fußball-Bundesliga saß das Geld dagegen so locker wie nie: Knapp zwei Monate vor dem Ende der Wechselperiode am 31. August haben die Erstligisten schon 135 Millionen Euro für neue Profis ausgegeben.
Das Personal-Karussell hat sich vor der neuen Saison kräftig gedreht, doch teure Neueinkäufe bleiben in der 2. Bundesliga wie in den Jahren zuvor die Ausnahme. Die Ausgaben für neue Spieler bei Bundesliga-Absteiger Borussia Mönchengladbach (3,1 Millionen Euro) und dem 1. FC Köln (1,14 Millionen) nehmen sich im Vergleich zu Bayern München (fast 70 Millionen) sehr bescheiden aus. Der teuerste Neueinkauf ist Rob Friend, der vom niederländischen Ehrendivisionär SC Heerenveen für 1,2 Millionen Euro nach Mönchengladbach ging. Mit jeweils 500 000 Euro folgen Sascha Rösler (von Aachen nach Gladbach), Patrick Paauwe (Valenciennes/ Gladbach), Erik Jendrisek (Budapest/Kaiserslautern) und Kevin McKenna (Cottbus/Köln).
Zum Nulltarif bedienten sich drei Clubs: Der SC Paderborn sowie die Aufsteiger VfL Osnabrück und SV Wehen Wiesbaden. Namhafte Spieler erscheinen nur auf der Verkaufsliste. Der Wechsel von Nationalspieler Marcell Jansen zum FC Bayern München spülte Mönchengladbach elf Millionen Euro in die Kasse. Auf das Konto von Erstliga-Absteiger FSV Mainz 05 flossen 5,8 Millionen Euro für Stürmer Mohamed Zidan (Hamburger SV) und 2,5 Millionen für Nationalspieler Manuel Friedrich (Bayer Leverkusen). Ex-Bundesligist Alemannia Aachen kassierte für Jan Schlaudraff (FC Bayern) und Rösler insgesamt 1,7 Millionen Euro.
Noch mehr als im Vorjahr ist den Clubs daran gelegen, mit dem Verkauf teurer Spieler die Ausgaben für Gehälter zu reduzieren und gleichzeitig die Finanzlage zu sanieren. So erzielte Mönchengladbach Einnahmen von 17 Millionen Euro, dahinter folgen Mainz (8,6), Köln (3,0) und Aachen (1,7). Mit der Gesamteinnahme von 34 Millionen Euro erzielte die 2. Liga einen Überschuss von 24,6 Millionen (Vorjahr 15 Millionen). Insgesamt gaben die 18 Vereine bisher 167 Spieler ab.
Quelle: ntv.de