WM Fechten Bißdorf im Pech
19.08.2002, 11:01 UhrDeutschlands Florett-Ass Ralf Bißdorf aus Heidenheim wird bei Weltmeisterschaften weiter vom "Medaillenfluch" verfolgt. Der Weltcup-Sieger und Topfavorit unterlag im Viertelfinale bei den 57. Welttitelkämpfen in Lissabon dem Italiener Simone Vanni 14:15.
Dagegen hat Andre Weßels aus Tauberbischofsheim die Bronzemedaille bereits sicher. Der Weltranglisten-Dritte sicherte sich dank eines souveränen 15:8 gegen den Franzosen Jean-Noelle Ferrari bei seiner ersten WM-Teilnahme gleich Edelmetall.
Dagegen haben die deutschen Säbel-Damen ein Fiasko erlebt. Nachdem in Sandra Thieltges (Koblenz), Sybille Klemm (Göppingen) und Sandra Benad (Eislingen) bereits drei Athletinnen des Deutschen Fechter-Bundes (DFeB) in der ersten Finalrunde ausgeschieden waren, scheiterte Susanne König als letzte Verbliebene im Achtelfinale.
Tages zuvor hatte Imke Duplitzer aus Heidenheim zum Auftakt der Wettbewerbe die Silbermedaille im Degen-Wettbewerb und damit ihre erste WM-Einzelmedaille gewonnen. Die Weltranglisten-Zweite unterlag der bislang unbekannten Koreanerin Hee Hyun im Finale 11:15. Britta Heidemann machte mit der Bronzemedaille das hervorragende Abschneiden der deutschen Teilnehmerinnen perfekt. Die Leverkusenerin hatte sich im Halbfinale der späteren Goldmedaillen-Gewinnerin Hyun im „sudden death" mit 8:9 geschlagen geben müssen.
„Die Medaille für Imke war längst über-, überfällig. Aber auch insgesamt bin ich sehr zufrieden mit der Leistung unserer Mannschaft", sagte Damendegen-Bundestrainer Manfred Kaspar. Früh ausgeschieden waren dagegen Marijana Markovic aus Leverkusen und die Offenbacherin Katja Nass.
Dagegen hat der Olympia-Dritte Wiradech „Willi" Kothny bei seinem ersten Start für Thailand bei einer Weltmeisterschaft ein Fiasko erlebt und ebenso wie die deutschen Säbelfechter enttäuscht. Der ehemalige Vorzeigeschüler des Deutschen Fechter-Bundes schied nach einer desolaten Vorstellung mit 10:15 gegen Walbert Mendoza von den Philippinen aus.
Drei von vier Startern des Deutschen Fechter-Bundes schieden bereits in der ersten Finalrunde aus. Lediglich der Weltranglisten-Fünfte Dennis Bauer aus Koblenz erreichte die Runde der letzten 32, scheiterte jedoch im Viertelfinale. Der Weltranglisten-Fünfte aus Koblenz unterlag in der Runde der letzten Acht dem Rumänen Mihai Covaliu 10:15 und musste somit den Traum von der ersten WM-Medaille frühzeitig begraben.
Quelle: ntv.de