Kampf um Joshuas Schicksal Box-Superstar setzt seine Karriere aufs Spiel
30.03.2023, 13:25 Uhr
Anthony Joshua steigt nach enttäuschenden Jahren für einen Aufbaukampf in den Ring - für den früheren Schwergewichts-Champion steht dabei einiges auf dem Spiel. Mit einem möglichen Ruhestand schien sich Joshua zuletzt sogar bereits angefreundet zu haben.
Mit versteinerter Miene setzte sich Anthony Joshua vor die versammelten Journalisten, nur selten huschte dem Box-Superstar bei der Pressekonferenz mal ein Lächeln über die Lippen. Joshua weiß um den immensen Druck, der am Samstag auf seinen muskelbepackten Schultern lastet - und er legt die Folgen einer möglichen Niederlage schonungslos auf den Tisch. "Ich werde zurücktreten, wenn ich verliere", kündigte der frühere zweifache Schwergewichts-Champion an.
Der Brite steigt am Samstag (22 Uhr/DAZN) in der Londoner O2-Arena gegen den US-Amerikaner Jermaine Franklin für einen Aufbaukampf in den Ring - und macht vom Ausgang alles Weitere abhängig. "Ich bin einfach froh, wieder an die Arbeit zu gehen", sagte Joshua, der 2021 die Titel der Verbände WBA, WBO und IBF an Alexander Usyk verloren hatte und dem Ukrainer im Vorjahr auch im Rückkampf unterlegen war.
Mit einem möglichen Ruhestand schien sich Joshua (24 Siege in 27 Kämpfen, drei Niederlagen) zuletzt bereits angefreundet zu haben. "Ihr setzt mich so sehr unter Druck, wenn ich fertig bin, werden die Ketten weg sein. Ich werde lachen und das Leben lieben", sagte der 33-Jährige, der seine Kritiker als "Clowns" bezeichnete. Noch vor wenigen Jahren schien Joshua unbesiegbar, 2017 schickte er in einem sensationellen Kampf Wladimir Klitschko in die Box-Rente.
"Fury braucht mich im Moment"
Sein Abstieg begann jedoch schon im Juni 2019 mit der völlig überraschenden K.o.-Niederlage gegen den US-Amerikaner Andy Ruiz Jr., seine Gürtel holte er sich im Rückkampf wieder. Doch die Niederlagen gegen Usyk hinterließen endgültig Spuren, seinen letzten Sieg feierte "AJ" im Jahr 2020 gegen den Bulgaren Kubrat Pulew. "Wenn die Leute wollen, dass ich aufhöre, dann höre ich auf. Ich werde nicht kämpfen, wenn die Leute das nicht wollen", betonte Joshua, der sich vor dem Kampf gegen Franklin (21 Siege in 22 Kämpfen) aber selbstbewusst zeigte: "Es ist die schlechteste Zeit, um gegen mich zu kämpfen."
Sollte Joshua erwartungsgemäß gewinnen, könnte ein Showdown gegen Weltmeister und Landsmann Tyson Fury warten, dessen Vereinigungskampf mit Usyk zuletzt geplatzt war. "Fury braucht mich im Moment. Es gibt keine bessere Zeit", sagte Joshua, der so auch wieder auf den Box-Thron zurückkehren könnte - aber dafür erstmal das Karriereende am Samstag abwenden muss.
Quelle: ntv.de, tno/sid