Entscheidung gegen Puerto-Rico DBB-Team unterliegt Kroatien
19.07.2008, 19:55 UhrDie deutsche Basketball-Nationalmannschaft hat das erste Endspiel um das Olympia-Ticket verloren und steht nun in Athen unter Siegzwang. Das Team von Bundestrainer Dirk Bauermann muss gegen Puerto Rico gewinnen, um sich den Olympia-Traum noch zu erfüllen. Trotz einer starken Vorstellung von Dirk Nowitzki reichte es gegen Kroatien nicht zum Sieg. Das 70:76 (31:36) war die erste Niederlage der deutschen Korbjäger nach zuletzt fünf Siegen in Folge gegen die Südosteuropäer. "Das ist bitter. Wir haben ein große Chance wegrutschen lassen", sagte Nowitzki. "Da müssen wir durch." Puerto Rico verlor gegen Gastgeber Griechenland mit 63:88 (48:35).
"Werden alles geben."
Bundestrainer Dirk Bauermann wollte seinen Spielern keinen Vorwurf machen. "Die Jungs haben alles gegeben, wir waren ganz nahe dran. Schade, dass es nicht geklappt hat", sagte er. Nun sei es wichtig, die Spieler für das entscheidende Spiel wieder mental fit zu bekommen. Er sei überzeugt, dass dies auch gelingen werde. "Man hat gute Tage und man hat weniger gute Tage. Wir werden alles dafür tun, dass wir nun einen guten Tag haben." Konrad Wysocki sagte: "Es ist zwar jetzt schlechte Laune in der Mannschaft, aber die Chance besteht ja noch. Wir werden alles geben."
30 Punkte von Nowitzki
Mit 30 Punkten war Nowitzki der korbgefährlichste Basketballer in der Olympia-Halle. Zweistellig punktete im deutschen Team lediglich noch Nowitzkis NBA-Kollege Chris Kaman (12). Bei den Kroaten war Marko Tomas (21) der Topscorer. "Wir haben nicht unser bestes Spiel gezeigt", meinte Pascal Roller, der auf neun Punkte kam.
Hartes Spiel der Kroaten
Das starke Auftaktviertel schlossen die Südosteuropäer mit einem Wahnsinns-Dreier Sekundenbruchteile vor der Sirene ab und lagen verdient mit 24:14 in Führung. Nowitzki musste viel einstecken. Der 2,04 große Bandic versuchte sich zunächst gegen den Superstar aus Dallas, kassierte schon im ersten Viertel drei Fouls. "Unsere Großen spielen besser, die Großen der Kroaten kloppen besser", hatte Bauermann vor dem Spiel vermutet. Bestens eingestellt auf die harte Gangart des Gegners war vor allem Nowitzki, der insgesamt 18 Fouls des Gegners zog. Dem Würzburger war es zu verdanken, dass sein Team im Spiel blieb. Die ersten zehn Punkte in den zweiten zehn Minuten gingen auf das Konto des großen Blonden.
Drei-Punkte-Würfe entscheiden
Nach der Pause war es vor allem Kaman, der gegen den foulbelasteten Bandic immer wieder unter dem Korb zum Zug kam. Zwölf Minuten vor der Schlusssirene sorgte Roller beim 44:42 erstmals für die deutsche Führung. In einem auf Messers Schneide stehenden Spiel "klaute" Haman dann Planinic den Ball und sorgte mit einem Korbleger in der allerletzten Sekunde des dritten Viertels für die 48:47- Führung. Kroatiens Prkacin war darüber so wütend, dass er mit einem Technischen Foul bestraft wurde.
Zweiter Matchball
Als es weiterging verwandelte Nowitzki einen der beiden Freiwürfe, Deutschland war zwei Punkte vorn. Doch die Kroaten hatten jederzeit eine Antwort parat, und lagen nach einem Dreier von Davor Kus 3:32 Minuten vor dem Ende sogar mit 63:53 in Führung. Auch eine letzte Auszeit beim 62:69 brachte nicht mehr die erhoffte Wende. Garrett und Nowitzki brachten Deutschland zwar noch einmal auf 67:69 heran, doch es reichte nicht. "Wir haben etwas unglücklicher agiert als die Kroaten. Nun muss Deutschland den zweiten Matchball verwandeln.
Erst am Sonntagabend ist klar, gegen wen die erfolgreichen Qualifikanten in Peking spielen müssen. Ein Athen-Qualifikant wird in die Gruppe von Olympiasieger Argentinien, Australien, Iran, Litauen und Europameister Russland gelost. Die zwei anderen Gewinner des Olympia-Tickets müssen gegen Angola, Gastgeber China, Weltmeister Spanien und Topfavorit USA ran.
Von Volker Gundrum und Takis Tsafos, dpa
Quelle: ntv.de