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"Hier, um das Ding zu holen" DTB-Team schielt auf "hässlichste Salatschüssel"

Ein eingeschweißtes Team.

Ein eingeschweißtes Team.

(Foto: imago images/GEPA pictures)

Es läuft auch ohne Alexander Zverev: Das deutsche Tennis-Team spielt im Davis Cup so gut wie lange nicht. Jetzt bekommen Struff und Co. es mit Russland zu tun - die wohl schwerste Aufgabe bislang. Doch das Ziel ist klar, die "hässlichste Salatschüssel der Welt" gewinnen.

Das Objekt der Begierde ist für die deutschen Gipfelstürmer im Davis Cup schon greifbar - im wahrsten Sinne des Wortes. Am Rande des Centre Courts in Madrid ist dieses über 100 Kilogramm schwere Monstrum von Trophäe aufgestellt, bei den Trainings erhielten Jan-Lennard Struff und Co. dadurch einen gewaltigen Anreiz. "Bisher haben wir die Schüssel nur auf Plakaten gesehen. Ich glaube, dass das nochmal eine Extra-Motivation ist", sagte Kapitän Michael Kohlmann und machte die Ansage: "Wir sind hier, um das Ding zu holen."

Seine Mannschaft will der "hässlichsten Salatschüssel der Welt" auch sportlich näher kommen - obwohl sie im Halbfinale (13 Uhr/ServusTV) wieder einmal Außenseiter ist. Denn das russische Team um US-Open-Champion Daniil Medwedew und Andrej Rublew ist der wohl größte Brocken im Turnier. Und doch stellt sich die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes (DTB) mit breiter Brust entgegen.

"Wir sind bereit und heiß, wir wollen diesen nächsten Schritt machen. Halbfinale ist nicht das, was wir uns auf die Fahne geschrieben haben", sagte Kohlmann selbstbewusst: "Jetzt sind wir so nah dran. Wir sehen keinen Grund, warum wir uns damit zufriedengeben sollten." Erstmals seit 1993, dem bislang letzten von drei Titelgewinnen im prestigeträchtigen Mannschaftswettbewerb, kann ein DTB-Team wieder das Finale erreichen.

"Überraschungen möglich"

Natürlich sei die Außenseiterrolle gegen Medwedew und voraussichtlich Rublew nicht wegzudiskutieren. "Wir sprechen von der Nummer zwei und der Nummer fünf der Welt. Das ist schon eine Aufgabe", sagte Kohlmann, betonte aber auch: "Dieser Wettbewerb hat in den vergangenen Tagen gezeigt, dass immer wieder Überraschungen möglich sind. Da setzen wir an."

Nach der Ankunft aus Innsbruck hatten sich die deutschen Spieler schon stilecht mit Paella, Manchego-Käse und iberischem Schinken auf ihre Mission in Madrid eingeschworen. Und dass sie dank hervorragendem Teamgeist auch ohne den urlaubenden Weltklassespieler Alexander Zverev vor großen Namen keine Angst haben müssen, bewiesen sie schon zur Genüge.

Sowohl Serbien um den Weltranglistenersten Novak Djokovic in der Vorrunde als auch im Viertelfinale die favorisierten Briten um Indian-Wells-Sieger Cameron Norrie hatten das Nachsehen - schließlich hatte der DTB im Spitzendoppel Kevin Krawietz/Tim Pütz in allen bisherigen drei Partien ein Ass im Ärmel. Bei den Russen, die als Folge der Sanktionen nach dem Staatsdopingskandal offiziell als "Russischer Tennisverband" auflaufen, stehen hingegen gleich zwei Einzelspieler von allerhöchstem Format gegenüber.

Für das deutsche Team geht es deshalb wieder darum, die Entscheidung im Doppel zu erzwingen - schließlich haben Pütz (7:0) und der zweimalige French-Open-Sieger Krawietz (6:0) im Davis Cup noch kein Match verloren. "Wenn es dann wirklich 1:1 steht, werden sich die Russen auch überlegen, was Sache ist", sagte Kohlmann: "Wenn man drei Partien hintereinander bei 1:1 gewinnt, kann man schon mit breiter Brust rausgehen."

Quelle: ntv.de, ara/sid

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