"Für uns war mehr drin" Darts-Legenden lassen deutsche WM-Träume platzen
18.06.2023, 21:09 Uhr
Gabriel Clemens und Martin Schindler haben das WM-Finale verpasst.
(Foto: IMAGO/Jan Huebner)
Das deutsche Duo Schindler und Clemens startet stark in sein Halbfinale bei der Team-WM der Dartsprofis. Schottland mit den beiden ehemaligen Weltmeister Anderson und Wright tut sich schwer, doch dann finden die beiden Legenden zu ihrem Spiel. Dennoch wäre für das zuvor so starke deutsche Team mehr drin gewesen.
Gabriel Clemens und Martin Schindler sind bei der Darts-Team-WM im Halbfinale ausgeschieden. Das Duo verlor am Abend in Frankfurt am Main mit 5:8 gegen die beiden Schotten Peter Wright und Gary Anderson und verpasste damit den erstmaligen Einzug ins Finale eines deutschen Teams. Clemens/Schindler hatten am Nachmittag das englische Spitzenduo Michael Smith/Rob Cross besiegt und damit für eine große Überraschung gesorgt. Im Finale, das direkt im Anschluss stattfand, waren Anderson und Wright dann allerdings völlig chancenlos: Gegen das favorisierte Duo Gerwyn Price und Jonny Clayton gingen die Schotten in einem einseitigen Finale mit 2:10 unter.
"Ich habe die Schnauze voll für heute", sagte ein sichtlich genervter Clemens. Beide Profis hatten auf der Bühne bei nicht nur im Freien hohen Temperaturen heftig geschwitzt. Auch Schindler wirkte nach einer weiteren verpassten Chance geknickt. "Glücklich sind wir natürlich nicht, weil für uns einfach mehr drin war. Wir beide haben Chancen vergeben", sagte der 26-Jährige.
Es war das zweite Mal, dass ein deutsches Team bei dem prestigeträchtigen Major im Halbfinale stand. 2020 schafften es Max Hopp und Clemens in die Vorschlussrunde, dann war gegen Wales Schluss. Nachdem die Erfolge gegen Hongkong (4:0), Japan (4:0) und Polen (8:6) in den vergangenen Tagen erwartbar waren, kam der Sieg über England unerwartet. Smith ist der aktuelle Einzel-Weltmeister. Auch Cross, Anderson und Wright haben die begehrte WM-Trophäe im Londoner Alexandra Palace schon gewonnen.
Das deutsche Duo hatte einen starken Start hingelegt und sogar die Chance, mit 3:0 in Legs in Führung zu gehen, doch die Weltmeister fanden schnell zurück ins Spiel und gingen durch einen Zwischenspurt selbst in Führung. Als das deutsche Duo die Chance hatte, mit einem Break zum 6:6 in Legs auszugleichen, vergab der zuvor beim Auschecken auf die Doppelfelder so sichere Clemens gleich drei Versuche auf die Doppel-3. Anderson ließ sich anschließend die Chance zur Vorentscheidung nicht nehmen.
Das erste Halbfinale zwischen Wales und Belgien hatte sich zu einem packenden Duell, das erst im Entscheidungsleg entschieden wurde, entwickelt. Clayton verwandelte im 15. und letzten Spielabschnitt den wichtigen Wurf zum 8:7-Sieg. "Manchmal entscheidet ein Pfeil. Sie haben uns bis ans Limit getrieben", sagte Price, der wild auf der Bühne herumsprang und den Finaleinzug bejubelte.
Quelle: ntv.de, ter/dpa