Aktivisten stören Vuelta erneut Der "härteste Anstieg der Welt" knechtet Favorit Vingegaard
05.09.2025, 19:11 Uhr
Vingegaard musste sich diesmal geschlagen geben.
(Foto: IMAGO/Sirotti)
Der gefürchtete Angliru wird zur Kraftprobe für die Favoriten bei der Vuelta. Topstar Vingegaard muss sich geschlagen geben. Das Radsport-Spektakel wird zudem erneut von pro-palästinensischen Demonstrierenden gestört.
João Almeida hat bei der Vuelta das Kräftemessen mit Jonas Vingegaard gewonnen und auf dem berüchtigten Angliru triumphiert. Der Portugiese setzte sich am äußerst schweren Anstieg in Asturien im Zielsprint gegen den Dänen durch, der aber das Rote Trikot des Gesamtführenden erfolgreich behauptete.
"Das ist ein ganz besonderer Sieg, ich kann es noch gar nicht glauben. Das ist der härteste Anstieg der Welt", sagte Almeida nach seinem ersten Etappensieg, dem sechsten für das Team UAE Team Emirates-XRG. In der Gesamtwertung verkürzte Almeida seinen Rückstand auf den zweimaligen Tour-Champion Vingegaard (Visma-Lease a Bike) um vier auf 46 Sekunden. Dritter wurde der Australier Jai Hindley (+ 28 Sekunden) vom deutschen Team Red-Bull-Bora-hansgrohe.
Aktivisten stoppen Ausreißergruppe
Überschattet wurde das weitgehend friedliche Radsport-Spektakel von einem erneuten Übergriff pro-palästinensischer Demonstranten. Rund 12 Kilometer vor dem Ziel blockierten Aktivisten am Fuß des Angliru die Strecke und zwangen eine kleine Ausreißergruppe zum Stopp. Die Ausreißer - keiner davon aus dem Team Israel-Premier Tech - verloren einen großen Teil ihres Vorsprungs.
Auf dem 12,4 Kilometer langen, durchschnittlich 9,8 und in der Spitze bis zu 23 Prozent steilen Anstieg lagen Vingegaard und Almeida nach einem harten Ausscheidungsfahren rund 5 Kilometer vor dem Ziel allein an der Spitze. Im steilsten Bereich der schmalen Straße fuhren selbst die beiden Bergspezialisten kaum mehr als Schrittgeschwindigkeit. Almeida agierte fast die gesamte Schlussphase von vorne, Vingegaard konnte oder wollte nicht attackieren. Auch auf den letzten abschüssigen Metern ins Ziel kam der dänische Favorit nicht mehr vorbei.
Der Angliru ist neben den Lagos de Covadonga der prägendste Anstieg der Vuelta - obwohl er erst 1999 erstmal im Programm der Spanien-Rundfahrt stand. Die Vuelta-Organisationen wollten damals ein Pendant zum berühmten Tour-Schauplatz Alpe d'Huez schaffen. Erster Sieger war der nur vier Jahre später verstorbene Spanier José María Jiménez, vor Vingegaard siegte zuletzt 2023 dessen damaliger Teamkollege Primoz Roglic.
Am Samstag steht eine weitere schwere Bergankunft an den Lagos de Somiedo an. Die Vuelta endet am 14. September traditionell in Madrid.
Quelle: ntv.de, ara/sid