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Was machen Wilder, Fury, Joshua? Der schwere Weg zu den Mega-Kämpfen

Deontay Wilder und Tyson Fury haben noch eine Rechnung offen. Oder doch nicht?

Deontay Wilder und Tyson Fury haben noch eine Rechnung offen. Oder doch nicht?

(Foto: REUTERS)

Im Schwergewichtsboxen sind noch einige Rechnungen aus der Vor-Corona-Phase offen. Ob alle davon im Ring beglichen werden müssen, ist aber zweifelhaft. Überhaupt ist noch vieles unklar, wie es mit den Superstars der Königsklasse weitergehen könnte. Einer von ihnen ist sogar verschollen.

Wie geht es in der Königsklasse des Boxens weiter? Wer kämpft gegen wen? Und wann kommt es zum großen Showdown um alle bedeutenden Titel? Die Lage rund um die Superstars des Schwergewichts ist unübersichtlich - Zeit, für einen Überblick:

Wie ist der Fahrplan für Anthony Joshua?

Der Titelträger der WBA, WBO, IBF und IBO trifft am 12. Dezember in London auf IBF-Pflichtherausforderer Kubrat Pulev (29 Kämpfe, 28 Siege). Ein Kampf, der beiden Seiten überaus gut in den Plan passt. Für den 39-jährigen Bulgaren ist der Fight die wohl letzte Chance, endlich die Titel zu holen, die er schon 2014 im Duell mit Wladimir Klitschko hätten holen können.

Körperlich ist Pulev dem Briten jedoch klar unterlegen, auch boxerisch schlägt das Pendel Richtung Joshua aus. Allerdings wird der Herausforderer hoffen, dass ihm die lange Pause in die Karten spielt. "Ring-Rost" beim Briten könnte zum größten Trumpf der "Kobra" werden. Für "AJ" (24 Kämpfe, 23 Siege) ist der Kampf dagegen die perfekte Einstimmung auf das, was danach kommen soll: ein Vereinigungs-Kampf um alle bedeutenden gegen Tyson Fury.

Wie geht es mit Tyson Fury und Deontay Wilder weiter?

Die Situation um WBC-Weltmeister Tyson Fury (31 Kämpfe, 30 Siege) und den entthronten Deontay Wilder (44 Kämpfe, 42 Siege) ist etwas komplizierter. Das Wilder-Lager besteht auf den vertraglich festgelegten dritten Kampf. Die Fury-Ecke sagt, die Deadline für das dritte Duell ist am 9. Oktober abgelaufen und der "Bronze Bomber" hat seinen Anspruch auf eine Revanche somit verwirkt.

Im März hatte Fury laut eigener Aussage via Facetime zum letzten Mal Kontakt zu Wilder. "Ich habe ihn Penner genannt. Danach hat er auf meine Anrufe nicht mehr reagiert", sagte der Champion gegenüber "TalkSport". Und Wilder? Der US-Amerikaner hat nicht nur Fury seit dem Frühjahr ignoriert, sondern sich auch sonst aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

"Deontay Wilder ist einfach vom Erdboden verschwunden. Es sieht so aus, als will er nicht mehr kämpfen. Oder seine Berater haben einfach nur den schlechtesten Vertrag der Geschichte aufgesetzt", kommentierte Joshua-Promoter Eddie Hearn die seltsame und undurchsichtige Situation.

Wie es nun weitergeht, steht in den Sternen. Fury versicherte, er werde im Dezember in London kämpfen und seinen WBC-Gürtel verteidigen. Gegen wen das passieren soll, ließ der "Gypsy King" offen. Klar ist: Deontay Wilder wird es nicht sein.

Wann steigt Joshua gegen Fury in den Ring?

Der "Battle of Britain" steht bei Fans und Promotern ganz oben auf der Prioritätenliste. Das heißt aber noch lange nicht, dass der Kampf zeitnah über die Bühne geht. Bis zu einem Mega-Fight ist es aus vielen Gründen noch ein weiter Weg.

Zahlreiche Fragen müssten zuvor beantwortet werden: Wie wird die Börse verteilt? Welche TV-Anstalt darf übertragen? Geben alle Verbände grünes Licht oder bestehen sie auf eine Pflichtverteidigung? Und lassen sich die beiden Lager aufgrund der Corona-Auflagen wirklich die Chance entgehen, den Kampf vor 90.000 Fans im Wembley-Stadion auszutragen? Viel Zeit und harte Verhandlungen sind wohl nötig, um auf einen Nenner zu kommen und den "Kampf aller Kämpfe" über die Bühne zu bringen.

Welche Namen sind noch in der Verlosung?

Das Duell Joshua vs. Fury mag ganz oben auf den Wunschzetteln der Fans und Promoter stehen, ob es in absehbarer Zeit dazu kommt, ist aber trotzdem unklar. Möglich ist, dass die beiden Weltmeister zuvor noch einige andere Hürden aus dem Weg räumen müssen.

Sport.de

Dieser Text ist zunächst bei den Kollegen von sport.de erschienen.

Vor einigen Tagen meldete bereits der Ukrainer Oleksandr Usyk (17 Kämpfe, 17 Siege) Ansprüche auf einen Kampf gegen Anthony Joshua an. Der Nummer-eins-Herausforderer der WBO will als nächstes gegen "AJ" in den Ring, sofern dieser seinen Kampf gegen Kubrat Pulev gewinnt - und sofern Usyk selbst einen Kampf gegen Dereck Chisora Ende Oktober gewinnt.

Der nächste Gegner von Tyson Fury könnte Agit Kabayel (20 Kämpfe, 20 Siege), Carlos Takam (45 Kämpfe, 39 Siege) oder aber Otto Wallin (22 Kämpfe, 21 Siege) sein. "Es wird keine Laufkundschaft", versprach Furys Co-Promoter Bob Arum, der Kabayel und Takam die besten Chancen auf ein Duell mit dem "Gypsy King" einräumte.

Quelle: ntv.de

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