Neue Elemente - und Verletzungen Deutsche Turnerinnen dürfen träumen
05.10.2017, 02:29 Uhr
Tabea Alt: Tschakka, zwei neue Elemente kreiert bei der Turn-WM.
(Foto: picture alliance / Amy Sanderson)
Alle vier Turnerinnen strahlen, obwohl nicht alle Pläne aufgehen. Doch vor dem Schlussdurchgang winken den Deutschen fünf Plätze in den WM-Finales von Montreal. Die Jüngste kreiert zwei neue Elemente. Dagegen stürzt eine Favoritin.
Tabea Alt geht nach einer starken Übung am Schwebebalken als Mitfavoritin in den Medaillenkampf der Turn-WM von Montreal. Auch Elisabeth Seitz am Stufenbarren und Pauline Schäfer am Balken haben vor dem Schlussdurchgang beste Chancen auf die Finale-Teilnahme am Wochenende. Da Seitz und Alt auch fast sicher im Mehrkampf-Finale stehen, dürfen die Deutschen auf insgesamt fünf Finalplätze spekulieren.
Die 17-jährige Alt freute sich bei ihrer WM-Premiere, dass sie ihr zuvor erlittenes Missgeschick am Stufenbarren clever wegstecken konnte. "Das mentale Training hat sich ausgezahlt", schätzte sie. Zwar entschied sie kurzfristig, ihre Dreifach-Kombination nicht anzubieten, doch kam die Ludwigsburgerin dank anderer Höchstschwierigkeiten auf den Spitzenwert von 13,533 Punkten.
Im Zwischenklassement rangiert sie nun vor Pauline Schäfer, die weniger schwierig, dafür aber perfekter turnte (13,433). "Endlich konnte ich mal ein Erfolgserlebnis verbuchen", meinte die Chemnitzerin nach ihrem starken Auftritt.
Am Barren hatte Alt Probleme, das von ihr kreierte Element mit dem Durchbücken durch beide Arme sauber zum unteren Holmen zu bringen. Dennoch erhält Alt die Chance, sich im Mehrkampf-Finale am Freitag (Ortszeit) noch einmal perfekt vorzustellen. Nach vier Gruppen der Qualifikation rangiert sie auf Rang sieben (53,032 Punkte). "Da will ich zeigen, dass ich auch dort eine gute Übung vorstellen kann", sagte sie und freute sich, dass sie in der Übung gleich zwei Elemente durchturnte, die keine Turnerin zuvor gezeigt hatte. Sie gehen nun als "Alt 1" und "Alt 2" in den Punkte-Code des Weltverbandes FIG ein.
Elisabeth Seitz turnte ihre Übung am Stufenbarren durch, musste aber kleinere Abzüge in der Haltungsnote in Kauf nehmen. Sie rangiert vor der letzten Gruppe mit 14,700 Punkten an ihrem Spezialgerät auf Platz vier. Im Mehrkampf liegt Seitz mit 52,000 Punkten auf Platz elf und dürfte gleichfalls in den Endkampf der besten 24 Turnerinnen einziehen.
Verletzungspech
Indes setzte sich die Verletzungsserie bei den Turn-Weltmeisterschaften fort. Mehrkampf-Favoritin Larisa Iordache riss sich beim Einturnen am Boden die Achillessehne, teilte der Rumänische Turn-Verband mit.
Unterdessen ist die Knöchel-Verletzung von Rekord-Weltmeister Kohei Uchimura nicht so schlimm wie nach seinem Wettkampf-Abbruch zunächst befürchtet. Nach Information des Weltverbandes FIG fällt der Japaner nach einem Riss des vorderen Außenbandes voraussichtlich nur zwei bis drei Wochen aus.
Quelle: ntv.de, bad/dpa