Kiesewetter verrät ein Geheimnis Im Super Team verpasst Wellinger das Podium ganz knapp
12.02.2023, 09:37 Uhr
Andreas Wellinger zeigt sich in den USA in bestechender Form.
(Foto: AP)
Das Super Team ist der neueste Wettbewerb im Skispringen. Zwei Athleten einer Nation bilden eine Mannschaft. Bei der Premiere in Lake Placid springt das deutsche Duo Wellinger/Geiger nur ganz knapp am Podium vorbei. Unterdessen verrät ein alter Held ein Geheimnis.
Wenige Stunden nach seinem Triumph im Einzelskispringen beim Weltcup in Lake Placid hat Andreas Wellinger ein mögliches zweites Podium nur knapp verpasst. Bei der Männer-Premiere im sogenannten Super-Team-Wettbewerb kam der zweimalige Olympiasieger an der Seite von Geburtstagskind Karl Geiger auf den vierten Platz. Die drittplatzierten Japaner lagen mit 776,7 Punkten lediglich 2,5 Zähler vor dem deutschen Duo (774,2). Der Sieg ging an Polen vor Österreich.
In dem neuen Format bilden je zwei Athleten einer Nation eine Mannschaft. Der in drei Durchgängen durchgeführte Wettkampf soll vor allem kleineren Nationen, die kein klassisches Vierer-Team stellen können, entgegenkommen.
Wellinger hatte zuvor überraschend den ersten Saisonsieg der deutschen Skispringer errungen und damit für ein tiefes Durchatmen im Team gesorgt. Auf der Olympiaschanze setzte er sich vor dem Japaner Ryoyu Kobayashi und dem Österreicher Daniel Tschofenig durch. Er wurde somit zum Nachfolger des ehemaligen Skispringers Andreas Kiesewetter, der das letzte Springen in Lake Placid im Dezember 1990 gewonnen hatte.
Beim letzten Sprung geht's dahin
Nach dem Sieg auf der Olympiaschanze hatte Kiesewetter seinem Nachfolger gratuliert und noch das Erfolgsgeheimnis von Wellinger verraten. "Wir haben uns in die Arme genommen und gelacht, weil ich es ihm vorher so sehr gewünscht habe, dass er mein Nachfolger wird. Und er hat es wahrgemacht", sagte der 53-Jährige.
"Vor dem Springen ist Andreas auf mich zugekommen und meinte: 'Du hast doch hier vor 33 Jahren gesiegt. Wie gewinnt man denn hier?' Ich habe geantwortet, dass man einfach locker bleiben und das Springen genießen soll. Und wie es dann so kommt, gewinnt er hier", plauderte er. "Das ist eine mega schöne Geschichte." Kiesewetter ist als Betreuer und Physiotherapeut der Schweizer Springer erstmals seit seinem Sieg im Dezember 1990 wieder nach Lake Placid gereist.
Auch im Super Team war Wellinger zunächst der Bessere der beiden deutschen Springer, erzielte im zweiten Durchgang mit 137,3 Punkten für einen Sprung auf 125 m die höchste Note. Mit seinem letzten Sprung auf 122 m jedoch musste er den Podestplatz noch an die Japaner abgeben, für die Kobayashi auf 128 m kam. Geiger, der am Samstag 30 Jahre alt geworden war, kam im dritten Durchgang mit 122,5 m auf seine beste Weite.
Quelle: ntv.de, sue/sid