Boston holt neunten MLB-Titel Die Red Sox krönen ihre Rekordsaison
29.10.2018, 12:33 Uhr
Nach einer sensationellen Saison krönen sich die Boston Red Sox mit dem MLB-Titel.
(Foto: dpa)
Zum neunten Mal holen die Baseballer aus Boston den Titel in der MLB. Aber nie zuvor waren sie derart dominant. Während der Teambesitzer das beste "Red-Sox"-Team allerzeiten ausruft, erleben die unterlegenen Dodgers ein bitteres Déjà-vu.
Als der Sinatra-Klassiker "New York, New York" aus dem riesigen Lautsprecher dröhnte, sorgte das Grölen und Gelächter der "Roten Socken" für beschlagene Skibrillen. Nach dem Triumph in der World Series, der traditionell in der Kabine mit Champagnerduschen und Skibrillen zum Schutz vor den Spritzern gefeiert wird, gaben die Stars der Boston Red Sox erst einmal dem Erzrivalen einen mit. Die verhöhnten Yankees sollten hören, wer der neue Champion der Major League Baseball ist. Dass die Red Sox die Finalserie gar nicht gegen das "Evil Empire" des Rekordmeisters gewonnen hatten, spielte dabei keine Rolle. Die Los Angeles Dodgers waren ohnehin kein ebenbürtiger Gegner.
Die Red Sox gewannen das fünfte Spiel der Serie bei den Los Angeles Dodgers mit 5:1 und krönten damit die beste Saison ihrer Vereinshistorie. In der Best-of-Seven-Serie triumphierte Boston mit 4:1 nach Spielen. "Zu sehen, wie all diese erwachsenen Männer dort drüben sich wie Kinder benehmen, genau darum geht es", sagte Pitcher David Price, der einer der Matchwinner in Spiel fünf war. "Das ist der Grund, warum ich nach Boston gewechselt bin." Das Team von Manager-Neuling Alex Cora war mit 108 Siegen schon während der regulären Saison das Maß aller Dinge in der MLB. Noch nie zuvor konnten die Red Sox in ihrer mehr als hundertjährigen Geschichte mehr reguläre Saisonspiele gewinnen als in diesem Jahr.
"Ein Sieg für die Ewigkeit"
Mit insgesamt 119 Siegen belegt Boston in der ewigen Bestenliste den dritten Platz. Nur die Yankees im Jahr 1998 (125) und die Seattle Mariners im Jahr 2001 (120) schafften mehr. Da die Red Sox am Ende der regulären Spielzeit einen Gang rausnahmen und einige Stars schonten, wäre ein neuer Rekord durchaus möglich gewesen. In den Playoffs warteten dann Erzrivale New York Yankees, Titelverteidiger Houston Astros und Vorjahresfinalist Los Angeles auf die Mannschaft. Am Ende verloren die Red Sox nur drei Spiele auf dem Weg zum Titelgewinn. "Dies ist das beste Team in der Geschichte der Red Sox", verkündete Teambesitzer John Henry während der Siegesfeier. "Ein Sieg für die Ewigkeit", titelte die Zeitung "Boston Globe" stolz unter einer Reihe von neun Meistertrophäen.
Mit zwei Homeruns im fünften Spiel zeigte Bostons Steve Pearce zum wiederholten Mal eine starke Leistung. Insgesamt verbuchte der 35-Jährige unter anderem drei Homeruns gegen die Dodgers und wurde auch deshalb zum wertvollsten Spieler (MVP) der World Series gekürt. "Es ist das beste Gefühl meines Lebens", sagte Pearce. Für Boston ist es der erste Titelgewinn seit 2013 und der neunte der Geschichte. Die Dodgers warten hingegen seit 1988 auf den großen Wurf. "Es tut weh, wenn du es bis ins Finale schaffst und dann nur Zweiter wirst", sagte Pitcher Clayton Kershaw. Im vergangenen Jahr verlor Los Angeles die Finalserie in sieben Spielen gegen die Houston Astros. Wie schon 2017 mussten die Dodgers nun wieder mitansehen, wie ein anderes Team in ihrem Stadion die Meisterschaft feiert. Die "Los Angeles Times" befand: "Der Abend fühlte sich wie eine schreckliche Erinnerung an Spiel sieben der vorigen World Series an."
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid