Sport

Psychische und physische Probleme Dietzsch fährt nicht nach Peking

Die dreimalige Diskus-Weltmeisterin Franka Dietzsch hat ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen in Peking wegen gesundheitlicher Probleme abgesagt. "Für mich ist es jetzt klar. Ich sage ab. Ich brauche nicht auf ein Wunder hoffen. Olympia in China findet ohne mich statt", sagte die 40-Jährige aus Neubrandenburg der Sport Bild.

Franka Dietzsch hatte wegen Bluthochdrucks zuletzt lange Trainingspausen einlegen müssen. Auch ohne die Olympia-Norm erfüllt zu haben, hatte ihr der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) einen Freifahrtschein für die Spiele in Peking ausgestellt.

Seit ihrem Saisoneinstieg am 17. Mai habe sie sich kein Leistungsniveau erarbeiten können, das olympiareif sei, schilderte Dietzsch ihre Situation. "Nach Peking wollte ich aber immer nur fahren, wenn ich wenigstens in den Endkampf komme. Das schaffe ich aber mit meinen derzeitigen Leistungen nicht", sagte die dreimalige Weltcup-Siegerin, die von DOSB-Präsident Thomas Bach persönlich eine Wildcard für einen Olympia-Start erhalten hatte. "An guten Tagen habe ich mal 60 Meter geworfen. Aber das ist nicht mein Niveau." Nach Dietzsch' Absage starten in Peking noch 439 deutsche Athleten.

Rat bei Psychologin

Bluthochdruck sei nicht der einzige Grund für ihren Olympia-Verzicht. "Es ist alles zusammen. Der Blutdruck, die Schilddrüse, mein Fuß und mein Kopf. Ich war sogar bei der Psychologin des Leichtathletik-Verbandes. In meinem Kopf ist irgendwas, das meine Beine nicht so wollen wie ich. Das ist ein psychisches Problem, aber auch ein physisches", erklärte Dietzsch, die nach Platz vier 1996 in Atlanta und Rang sechs 2000 in Sydney in diesem Jahr ihre erste Olympia-Medaille gewinnen wollte.

Ob die Entscheidung zur Peking-Absage gleichbedeutend sei mit dem bevorstehenden Karriereende, ließ Dietzsch offen. "Das ist die große Frage, auch für mich. Ich bin enttäuscht und muss sehen, ob ich 2009 nur auf Abschiedstournee gehe oder noch mal richtig ranklotze. Darüber entscheidet maßgeblich auch meine Gesundheit. Eine Heim-WM in Berlin, das klingt ja nicht schlecht", erklärte die beste deutsche Diskuswerferin.

Quelle: ntv.de

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