Ski alpin / Kitzbühel Doppelschlag für Eberharter
19.01.2002, 13:11 UhrDer Österreicher Stefan Eberharter hat die Weltcup-Abfahrt in Kitzbühel gewonnen. Mit seinem sechsten Saisonerfolg baute er seine Führung im Gesamt-Weltcup weiter aus. Auf der legendären Streif wurde er mit 1:54,21 vor dem Norweger Kjetil-Andre Aamodt und Weltmeister Hannes Trinkl aus Österreich gestoppt. Deutsche Athleten waren nicht am Start.
Tags zuvor hatte Eberharter schon den Weltcup-Super-G von Kitzbühel gewonnen. Der 32-Jährige triumphierte in 1:18,91 Minuten auf der Streif deutlich vor dem Italiener Alessandro Fattori (1:19,32) und Didier Cuche aus der Schweiz (1:19,78). Auch hier waren Rennläufer vom Deutschen Ski-Verband nicht am Start.
Michaela Dorfmeister hat unterdessen den Weltcup-Riesenslalom in Berchtesgaden dominiert. Mit einer Gesamtzeit von 2:24,32 Minuten siegte die 28-Jährige deutlich vor der Norwegerin Stina Hofgart-Nilsen (2:25,33) und Genevieve Simard aus Kanada (2:25,43), die mit Startnummer 46 ins Rennen gegangen war. Dorfmeister übernahm nach ihrem zweiten Saisonsieg wieder die Führung im Gesamt-Weltcup vor Anja Paerson (Schweden).
Die Rennläuferinnen des Deutschen Skiverbandes (DSV) enttäuschten dagegen maßlos. Die sechs gestarteten DSV-Frauen scheiterten bereits im ersten Durchgang, wobei Hilde Gerg als 31. die Qualifikation für das Finale knapp verpasste. Martina Ertl aus Lenggries wies als 64. gar einen Rückstand von 4,05 Sekunden auf die beste Laufzeit von Dorfmeister auf.
Bittner empfiehlt Gang zum Psychologen
Unterdessen empfiehlt drei Wochen vor dem Start der Winterspiele Armin Bittner den krisengeplagten deutschen Ski-Rennläufern den Gang zum Psychologen . "Ich habe selber in meiner aktiven Zeit einen Psychologen gehabt. Als ich Trainer war, habe ich das den Damen auch empfohlen. Wenn einer ein psychologisches Problem hat, dann hat auch der Trainer ein Problem", sagte der ehemalige Slalom-Weltcupsieger in einem AZ-Interview.
Kritik übte Bittner auch am Ski-Weltcup im Allgemeinen. Der alpine Skisport sei "Lichtjahre" von den Skispringern entfernt, es fehle die Professionalität. In diesem Zusammenhang forderte Bittner im Weltcup kürzere Läufe, geringere Abstände zwischen den Durchgängen, eine Reduzierung der Teilnehmer und eine Vereinfachung der Wertungen.
Außerdem müsste sich der Internationale Skiverband (FIS) über den Zweijahres-Rhythmus von alpinen Ski-Weltmeisterschaften Gedanken machen: "Da interessiert sich doch keine alte Sau mehr für das Weltcup-Finale. So macht man den Skisport kaputt."
Quelle: ntv.de