Sport

Del Potros bitterer Abschied Ex-Profi berichtet von großen Leiden und "unerträglichen Schmerzen"

Juan Martin del Potro verlor sein letztes Match als Profi im Februar 2022 gegen Federico Delbonis.

Juan Martin del Potro verlor sein letztes Match als Profi im Februar 2022 gegen Federico Delbonis.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Juan Martin del Potro ist einer der erfolgreichsten Tennisprofis des vergangenen Jahrzehnts, doch für seine großen Erfolge bezahlt der Argentinier einen hohen Preis. Sein Leben nach der Karriere ist erfüllt von Schmerzen.

Mit seinem wohl letzten Showmatch vor Augen hat der ehemalige Tennisstar Juan Martin del Potro eine seit Langem anhaltende Leidenszeit offenbart. "Ich möchte doch einfach nur mein Leben ohne Schmerzen führen", sagte der US-Open-Sieger von 2009 in einem emotionalen Video in den Sozialen Netzwerken: "Es ist sehr schwierig, 24 Stunden am Tag eine Fassade zu wahren."

Am Sonntag tritt der heute 36 Jahre alte Argentinier in Buenos Aires gegen den Grand-Slam-Rekordsieger Novak Djokovic an, um sich ein weiteres Mal von den Tennisfans in seinem Heimatland zu verabschieden. Er hoffe darauf, "wenigstens zwei oder drei Stunden ein bisschen Ruhe in meinem Bein" zu haben - "um mein letztes Mal auf einem Tennisplatz zu genießen", sagte del Potro, der 2012 Bronze und 2016 sogar Silber bei den Olympischen Spiele geholt hatte.

"Unerträgliche Schmerzen"

Sein letztes Profimatch hatte del Potro im Februar 2022 bestritten, doch körperlich war es schon lange zuvor bergab gegangen. "Seit ich 31 bin, kann ich nicht mehr richtig rennen. Ich kann keine Treppen mehr steigen, gegen keinen Ball mehr treten. Jeden Tag nach dem Aufstehen muss ich sechs bis acht Tabletten nehmen" - zur Behandlung der Schmerzen und der Entzündungen, aber auch gegen Angstzustände, wie del Potro erklärte. Unter seinem Video kommentierten mehrere einstige Kollegen. Der ehemalige Weltranglisten-Achte, John Isner, wünschte "DelPo" "Alles Gute! Du wirst überall verehrt! Bleib stark und widerstandsfähig."

Er habe insgesamt acht Operationen über sich ergehen lassen, führte der Argentinier aus, weil er die Schmerzen in seinen Beinen "nicht mehr ertragen" konnte. Zwischen 2018 und 2019 hatte sich del Potro gleich zweimal innerhalb von acht Monaten die rechte Kniescheibe gebrochen. Zum Einsetzen eines künstlichen Kniegelenks, das ihm von einigen Ärzten geraten wurde, könne er sich bislang aber nicht durchringen.

In der Hochphase seiner Karriere galt der fast zwei Meter große Hüne als einer der wenigen Spieler, die mit den "Big Three" Novak Djokovic, Roger Federer und Rafael Nadal mithalten konnten. Im US-Open-Finale schlug er 2009 Federer in fünf Sätzen, 2018 war er an gleicher Stelle gegen Djokovic in seinem zweiten Grand-Slam-Endspiel chancenlos.

Mit der Mannschaft Argentiniens gewann del Potro 2016 den Davis Cup - und brachte den großen Erfolg mit einem dramatischen Sieg auf den Weg: Beim Stand von 1:2 in Matches lag der argentinische Spitzenspieler gegen den Kroaten Marin Cilic vor dessen Heimpublikum bereits mit 0:2 Sätzen zurück - und drehte das Match noch zum Ausgleich. Anschließend holte sein Freund Federico Delbonis gegen Ivo Karlovic den entscheidenden Punkt zum großen Triumph. "Das war ein unglaublich emotionales Match und einer der wichtigsten Siege meiner Karriere", sagte del Potro nach dem Drama von Zagreb.

Quelle: ntv.de, ter/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen