Schwere OPs nach Horrorsturz Fabio Jakobsens Gesicht wird rekonstruiert
02.10.2020, 09:58 Uhr
Jakobsen wurde nach seinem Sturz direkt ins Krankenhaus eingeliefert.
(Foto: imago images/East News)
Mit rund 80 Kilometern pro Stunde crasht Radprofi Fabio Jakobsen im Zielsprint der Polen-Rundfahrt in die Absperrgitter. Der Niederländer erleidet schwere Gesichtsverletzungen und liegt zwei Tage lang im Koma. Nun, ein paar Wochen später, berichtet er über seinen schwierigen Heilungsverlauf.
Radprofi Fabio Jakobsen muss sich nach seinem lebensgefährlichen Sturz bei der Polen-Rundfahrt Anfang August zwei Operationen zur Gesichtsrekonstruktion unterziehen. Das teilte der 24-jährige Niederländer vom Team Deceuninck-Quick bei Instagram mit. Der erste Eingriff ist für den 8. Oktober angesetzt. "Bei der Operation wird Knochen aus meinem Beckenkamm in meinen Ober- und Unterkiefer gelegt, da dort viel Knochen fehlt", so Jakobsen. Die Heilung dauere danach "mehrere Monate".
Bei einem weiteren Eingriff werden laut Jakobsen Implantate in den Kiefer gesetzt, damit er neue Zähne bekommen könne. Bis auf einen hatte der Radprofi beim schlimmen Crash alle verloren. Jakobsen war im Zielsprint der ersten Etappe von seinem Landsmann Dylan Groenewegen kurz vor der Ziellinie bei einer Geschwindigkeit von über 80 km/h ins Absperrgitter gedrückt worden. Er wurde ohne Bewusstsein ins Krankenhaus geflogen und dort operiert. Jakobsen lag zwei Tage lang im künstlichen Koma.
"Hatte Angst, nicht zu überleben"
Zwei Wochen nach dem Sturz hatte er sich in einer Mitteilung seines Teams über seine Todesängste geäußert und eine lange Regenerationszeit angekündigt. "Es war eine schwierige, dunkle Zeit auf der Intensivstation, in der ich Angst hatte, nicht zu überleben", sagte Jakobsen. Die Ärzte und Pfleger hätten sein Leben gerettet. "Dafür bin ich extrem dankbar."
Patrick Lefevere, Manager von Jakobsens Team, hatte die Attacke im Zielsprint als "kriminell" bezeichnet und angekündigt, sich bei der Polizei zu melden. "Wir werden das nicht ruhen lassen", sagte er laut der belgischen Nachrichtenagentur Belga. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen eingeleitet. Mit dem Unfall wurde zudem eine neuerliche Sicherheitsdebatte im Radsport angestoßen.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid