EM-Schwimmen Berlin "Flügel auf dem Rücken"
29.07.2002, 17:47 UhrNach dem ersten Tag der Beckenwettbewerbe bei den Europameisterschaften in Berlin darf sich der Deutsche Schwimm-Verband neben zwei Goldmedaillen auch über einen Weltrekord freuen. Die deutsche Frauen-Staffel brach mit 3:36,00 Minuten die zuvor von den USA gehaltene Bestmarke über 4x100 m Freistil. Die Staffel mit Katrin Meißner, Petra Dahlmann, Sandra Völker und Franziska van Almsick verbesserte den alten Weltrekord über 61/100 Sekunden.
Direkt im Anschluss sorgte die deutsche 4x100-Meter-Freistilstaffel der Männer in 3:17,67 Minuten für das zweite Gold. Lars Conrad, Stefan Herbst, Torsten Spanneberg und Stefan Kunzelmann schlugen die Niederlande um Olympiasieger Pieter van den Hoogenband, dem diesmal nur Rang vier blieb. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Schweden und Italien.
Zuvor hatte Nicole Hetzer aus Magdeburg die erste Medaille für sich verbuchen können. Die deutsche Meisterin musste sich in 4:42,22 Minuten über 400 Meter Lagen nur der in Jahresweltbestzeit von 4:35,10 Minuten erfolgreichen Olympiasiegerin und Weltrekordlerin Jana Klotschkowa aus der Ukraine und der Ungarin Eva Risztov (4:36,17) geschlagen geben.
"Das war der erträumte Auftakt. Wir fühlen uns, als hätten wir kleine Flügel auf dem Rücken", sagte Franziska van Almsick gerührt. "In der Mannschaft ist alles anders geworden. Unsere gemeinsamen Erfahrungen haben uns klüger gemacht. Wir gehen wesentlich respektvoller miteinander um, weil viele auch so schlimme Erfahrungen gemacht haben wie ich in Sydney."
Auch Sandra Völker war begeistert: "Es war wunderschön. Nach meinen Rückschlägen aus dem Winter freue ich mich um so mehr, dass alles so gut geklappt hat."
Für die Männer schwärmte Startschwimmer Lars Conrad: "Grandios. Europameister im eigenen Land, einfach genial".
Quelle: ntv.de