Nächster Ausfall für Löw Auch Merkel muss absagen
31.05.2010, 15:23 UhrDer Rücktritt von Bundespräsident Köhler zieht auch die WM-Vorbereitung des DFB-Teams in Mitleidenschaft. Die nächste Hiobsbotschaft lautet: Der Motivationsbesuch der Bundeskanzlerin ist gestrichen, ersatzlos. Bundestrainer Löw hält die Spannung hoch, indem er die Verkündung des endgültigen WM-Kaders für Dienstag ausschließt.

Untröstlich: Fußballkanzlerin Merkel kann die Nationalspieler nicht vor Ort, sondern nur via Telefon beglücken.
(Foto: AP)
Auch das noch! Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihren für den Abend geplanten Besuch im WM-Trainingslager der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Südtirol abgesagt. Grund ist der Rücktritt von Bundespräsident Horst Köhler.
Geplant ist nach Auskunft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nun ein Telefongespräch von Merkel mit Bundestrainer Joachim Löw und Kapitän Philipp Lahm. Vor der Absage der Bundeskanzlerin musste das DFB-Team schon die Ausfälle von Michael Ballack, Christian Träsch und Heiko Westermann hinnehmen.
Und dabei hatte Deutschlands WM-Keeper Manuel Neuer die geplante Kanzlerinnen-Visite vorab als "gutes Omen" für Südafrika bezeichnet: "Sie war vor der WM 2006 bei der Mannschaft und anschließend ist es bei der Weltmeisterschaft gut gelaufen. Das könnte diesmal doch wieder so sein." Auch Lahm hatte sich sich von der krisenerprobten Regierungschefin einen zusätzlichen Schub erhofft: "Jeder bei uns freut sich, dass die Kanzlerin vorbeischaut. Das ist eine große Ehre für uns, aber zugleich auch eine zusätzliche Motivation für die WM."
Nun muss das DFB-Team ohne persönlich überbrachte aufmunternde Worte von Angela Merkel auskommen. Wie schwer der Verlust wiegt, wird sich im ersten Gruppenspiel der DFB-Auswahl am 13. Juni gegen Australien herausstellen.
Löw macht es spannend
Auf welche 23 Spieler Bundestrainer Löw bei der WM setzen wird, soll die interessierte Öffentlichkeit nicht vor Ablauf der Nominierungsfrist am Dienstag (24.00 Uhr) erfahren. Das ließ Löw durch Mediendirektor Harald Stenger ausrichten. Der Bundestrainer muss auch nach dem Ausfall von Westermann und Merkel noch einen Profi aus seinem vorläufigen Aufgebot streichen, das derzeit noch 24 Spieler umfasst.
"Morgen wird keine Entscheidung darüber bekanntgegeben, wie die weiteren Überlegungen der sportlichen Leitung aussehen", kündigte Stenger an. Wann der DFB Einzelheiten bekanntgeben will, ließ er offen. Die FIFA wird die Aufgebote der 32 teilnehmenden WM-Nationen erst am Freitag (12.00 Uhr) veröffentlichen.
Quelle: ntv.de, dpa/sid