"Mir egal, ob Deutschland rausfliegt" Boateng verspricht Tänzchen
22.06.2010, 15:04 UhrKevin Boateng wird vor dem Gruppenfinale gegen die deutsche Nationalmannschaft in Johannesburg am Mittwoch seinem Ruf als Provokateur gerecht. „Mir ist es egal, ob Deutschland rausfliegt“, sagt der in Berlin geborene Mittelfeldspieler der Ghanaer.

"Nach einem Tor machen wir ein schönes Tänzchen für die deutschen Kollegen“: Kevin Boateng.
(Foto: dpa)
Ghanas Fußball-Nationalspieler Kevin-Prince Boateng hat vor dem Gruppen-Finale gegen Deutschland die Stimmung ein wenig angeheizt. „Mir ist es egal, ob Deutschland rausfliegt. Wir spielen auf Sieg, wollen weiterkommen. Nach einem Tor machen wir ein schönes Tänzchen für die deutschen Kollegen“, sagte er der „Sport Bild“. Nach dem Foul an Michael Ballack, dass für den DFB-Kapitän das WM-Aus gebracht hatte, könnte der Mittelfeldakteur Fußball-Deutschland den nächsten Schlag versetzen: Mit dem ersten Vorrunden-K.o. einer deutschen Elf bei einer Weltmeisterschaft.
Boateng, der sich eigentlich einen Maulkorb verpasst hatte, fand nun auch kritische Worte Richtung der Führungsriege im Deutschen Fußball-Bund. „Ich verspüre weder Hass noch irgendetwas dergleichen. Aber eines ist auch klar: Die deutschen Funktionäre, die mich permanent kritisiert haben, können mir jetzt gerne bei der WM zuschauen und mich beurteilen. Vielleicht kommen sie irgendwann zur Ansicht, dass auch sie etwas falsch gemacht haben im Umgang mit mir“, führte der afrikanische Neu-Nationalspieler aus.
„Stolz auf meine Zeit beim DFB“
Der gebürtige Berliner betonte erneut, dass die Entscheidung pro Ghana die richtige gewesen sei. „Ich bin Stammspieler bei einer WM, und wir haben Erfolg“, sagte Boateng, betonte aber auch: „Ich bin stolz auf meine Zeit beim DFB, das wird ein geiles Spiel gegen Deutschland.“
Dass der Streit zwischen den beiden Halb-Brüdern eskaliert ist, bedauert DFB-Spieler Jerome Boateng. „Kevin hätte das nicht so über die Öffentlichkeit austragen müssen. Er hätte mich direkt ansprechen sollen und mir sagen können: 'So geht's nicht.' Ich fand es blöd, dass er damit in der Öffentlichkeit angefangen hat. Ich habe dann auch öffentlich reagiert“, sagte der jüngere Boateng in verschiedenen Medien. Zwischen den beiden Boatengs herrscht derzeit Funkstille.
Quelle: ntv.de, dpa