Fußball-WM 2010

Alles offen gegen Ghana DFB-Team fehlt die Leichtigkeit

Die Ghanaer waren im ersten Durchgang beileibe nicht chancenlos.

Die Ghanaer waren im ersten Durchgang beileibe nicht chancenlos.

(Foto: REUTERS)

45 Minuten sind gespielt, entschieden ist in Vorrundengruppe D noch nichts. Deutschland findet gegen Ghana gut ins Spiel, nutzt aber seine Chancen nicht und kommt in der Abwehr mehrmals in Bedrängnis. Das 0:0 zur Pause könnte am Ende zu wenig sein, wenn Serbien seine klare Überlegenheit gegen Australien noch zu Toren nutzt.

Da ist er wieder, der hart umkämpfte Ball: Bastian Schweinsteiger und Kevin-Prince Boateng bemühen sich um ihn, ohne ihn allerdings wirklich im Blick zu haben.

Da ist er wieder, der hart umkämpfte Ball: Bastian Schweinsteiger und Kevin-Prince Boateng bemühen sich um ihn, ohne ihn allerdings wirklich im Blick zu haben.

(Foto: dpa)

Es geht um viel im Gruppenspiel zwischen Deutschland und Ghana. Das DFB-Team will das erste Vorrunden-Aus bei einer WM-Endrunde vermeiden, Ghana als einziger afrikanischer Vertreter in die K.o.-Runde einziehen. Das Wörtchen will kann in beiden Fällen getrost durch muss ersetzt werden. Die erste Halbzeit in der Johannesburger Soccer City bot dennoch zunächst gute Fußball-Unterhaltung. Geplänkel im Mittelfeld, Belauern des Gegners und geduldiges Warten auf Lücken in der Abwehr – alles Fehlanzeige in Johannesburg in der Anfangsviertelstunde.

Stattdessen wogte die Partie phasenweise rasant zwischen beiden Strafräumen hin und her. Das DFB-Team entschied sich, wie es seinem Naturell entspricht und von Bundestrainer Joachim Löw angekündigt worden war, zur Offensivverteidigung – Ghana hielt ebenso dagegen. In der 7. Minute spielte Kevin-Prince Boateng mit einem schönen Pass Stürmer Asamoah Gyan am Strafraum frei. Nur Probleme bei der Ballannahme verhinderten Schlimmeres. Auf der Gegenseite klärte Ghanas 19-jähriger Innenverteidiger Jonathan Mensa eine Flanke von Lukas Podolski an den Pfosten.

WM-Debüt für Jerome Boateng

Im Angriff ersetzte Cacau den gesperrten Klose, links in der deutschen Abwehrkette entschied sich Löw für Jerome Boateng anstelle des gegen Serbien überforderten Holger Badstuber. Schwachpunkt im deutschen Defensivverbund war aber nicht der WM-Debütant, sondern Abwehrchef Per Mertesacker. Der Bremer wirkte wiederholt indisponiert und verlor teils amateurhaft den Ball. Wenigstens erwischte Arne Friedrich bislang einen hervorragenden Tag. Im Duell mit Sturmspitze Asamoah Gyan behielt er klar die Oberhand. Als Gyan in der 16. Minute nach dem ersten richtig guten Spielzug der Ghanaer über mehrere Stationen im Strafraum frei zum Schuss kam, war Bastian Schweinsteiger mit einem Block zur Stelle.

Mitte der zweiten Halbzeit verlor die Partie etwas an Rasanz, nachdem beide Teams in der 25. Minute Großchancen nicht zur Führung nutzen konnten. Zunächst wurde Mesut Özil frei vor Ghanas Torwart Richard Kingson seinem Ruf als Chancentod gerecht. Den unplatzierten Schuss des Bremers konnte Kingson problemlos klären. Wenig später kam John Mensah nach einer Ecke frei zum Kopfball. Keeper Manuel Neuer verschätzte sich, doch Kapitän Philipp Lahm klärte auf der Linie.

Trügerisches 0:0

Cacau, der sich immer wieder ins Mittelfeld zurückfallen ließ, oft die Positionen wechselte und sehr viel arbeitete, stand als  einzige Spitze in Hälfte eins zumeist auf verlorenem Posten. Mit zunehmender Spieldauer verloren die deutschen Angriffe am nötigen Tempo, um Ghanas Abwehr auszuhebeln. Zum Achtelfinaleinzug würde das 0:0 im Moment nur reichen, weil Serbien seine Überlegenheit gegen Australien noch nicht in Tore ummünzen konnte. Dass es so bleibt, darauf sollte sich die DFB-Elf nicht verlassen.

Quelle: ntv.de

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