Möglichst vor dem Elfmeterschießen Null-Tore-Rooney soll's richten
27.06.2010, 11:22 UhrEngland will das deutsche Trauma endlich ablegen und mit einem Sieg über den Erzrivalen Deutschland ins WM-Viertelfinale einziehen. Dabei vertrauen Fabio Capello und seine "Three Lions" ganz auf den bisher enttäuschenden Wayne Rooney. Er soll den Engländern das gefürchtete Elfmeterschießen ersparen.

Im Training im Aufwind ...
Wayne Rooney strotzt nach der Seelenmassage von Teammanager Fabio Capello wieder vor Selbstvertrauen, und selbst der ehemalige Fußball-Bundestrainer Jürgen Klinsmann erwartet im WM-Achtelfinale zwischen Deutschland und England in Bloemfontein (16.00 Uhr/ARD, Sky live und im n-tv.de Liveticker) starke Three Lions. "Wir werden am Sonntag ein ganz anderes England als in der Gruppenphase sehen. Sie wissen, dass es die K.o-Runde ist. Ich sage nur: Do or die!", sagte Klinsmann der englischen Zeitung "The Sun".
Zudem erwartet der Weltmeister von 1990, dass bei Rooney der Knoten platzt. "Rooney arbeitet sehr viel für die Mannschaft. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er bei der WM sein erstes Tor für erzielt", sagte Klinsmann. Neben Starstürmer Rooney, der im Nationaltrikot seit sieben Spielen nicht getroffen hat, bezeichnete der 45-Jährige auch Kapitän Steven Gerrard und Frank Lampard als Spieler, die im gegen Deutschland den "Unterschied machen" könnten.
England vertraut auf Null-Tore-Rooney
Insbesondere Rooney hinterließ beim Training des Weltmeisters von 1966 im englischen Camp in Rustenburg den Eindruck, dass er sportlich und auch mental endlich am Kap der guten Hoffnung angekommen ist. Der 24-Jährige gab mächtig Gas und zeigte sich auch im Elfmetertraining treffsicher. "Er hat heute sehr gut trainiert und viele Tore geschossen. Ich hoffe, es läuft im Spiel genauso", lobte Capello.

... im Spiel bislang wirkungslos: Wayne Rooney.
Trotzkopf Rooney hat auch die Panik vor dem Punkt abgelegt. "Wir haben keine Angst vor euch! Es geht mir nur ums Gewinnen. Ich habe nichts gesehen, wovor wir uns Sorgen machen müssten", sagte Rooney mit Blick auf die bisherigen WM-Leistungen der DFB-Auswahl.
Rooney wird gegen Deutschland an der Seite von Jermain Defoe den Angriff der Three Lions bilden. "Ich habe viel Vertrauen in Wayne", sagte Kapitän Steven Gerrard: "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er wieder trifft." In der Gruppenphase war der Torjäger von Manchester United weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Zudem plagte den englischen Hoffnungsträger eine Knöchelblessur, die er vor dem Klassiker gegen Deutschland aber offenbar rechtzeitig auskuriert hat.
Die Angst der Engländer vor dem Elfmeter
So ganz kuriert scheint die Angst vor dem in der K.o.-Runde drohenden Elfmeterschießen im Fußball-Mutterland allerdings noch nicht zu sein. "Ich hoffe, dass wir das nicht erleben. Wir wollen das Spiel in 90 Minuten gewinnen, spätestens in der Verlängerung. Ein Elfmeterschießen ist zwar auch ein möglicher Ausgang der Partie, aber dann könnte man auch eine Münze werfen", sagte der 39 Jahre alte Schlussmann David James vom Premier-League-Klub FC Portsmouth.
Viermal ist England seit 1990 bei großen Turnieren aufgrund von Niederlagen im Elfmeterschießen gescheitert. Bei der WM 1990 und der EM 1996 jeweils im Halbfinale gegen Deutschland, bei der EM 2004 und der WM 2006 jeweils im Viertelfinale an Portugal. "Wenn wir unsere normale Leistung abrufen, wird es soweit aber ohnehin nicht kommen. Wir schlagen Deutschland, wir sind besser. Da bin ich mir ganz sicher", sagte James.
Quelle: ntv.de, sid