Fußball-WM 2010

"Wir haben keine Angst" Rooney tönt Richtung DFB-Elf

Kriegsgeschrei in den Medien, forsche Töne aus dem Team und viel Selbstvertrauen bei Spielern und Trainer: England rüstet sich für das Duell mit Deutschland. Besonders der bislang enttäuschende Stürmerstar Rooney tut sich hervor und giftet ins Lager des deutschen Teams.

Wayne Rooney (links) meldet sich zumindest als Lautsprecher zurück.

Wayne Rooney (links) meldet sich zumindest als Lautsprecher zurück.

(Foto: dpa)

Wayne Rooney mit Stahlhelm, Wayne Rooney in Boxerpose - England bläst vor dem WM-Klassiker gegen Deutschland zur Attacke. "Wir haben keine Angst vor Euch", posaunte Superstürmer Rooney, der einen Tag vor dem Achtelfinale mit seinem Konterfei viele Titelseiten im Fußball-Mutterland beherrschte. "Es ist Krieg", behauptete das Revolverblatt "Daily Star" neben einer Foto-Montage des helmtragenden Torjägers. Auch Rooneys Teamkollegen heizten die Stimmung weiter an. "Wir sind die bessere Mannschaft. Ich bin sicher, wir werden sie schlagen", meinte Torwart David James.

Alle 23 Spieler meldeten sich beim Abschlusstraining im WM-Quartier nahe Rustenburg einsatzbereit für das Duell in Bloemfontein. "Ich habe jetzt wieder mehr Optionen. Das ist besser für mich", hatte Nationaltrainer Fabio Capello schon vor der letzten Übungseinheit gesagt. Rooney, zuletzt von einer Knöchelblessur geplagt, und der an der Leiste verletzte Abwehrmann Ledley King sind rechtzeitig fit. "Wir sind im Moment richtig gut drauf", beteuerte Co-Trainer Stuart Pearce.

Rooney legt verbal vor

Seine Sorgen hätte Jogi Löw gern: Fabio Capello stehen alle 23 Mann zur Verfügung.

Seine Sorgen hätte Jogi Löw gern: Fabio Capello stehen alle 23 Mann zur Verfügung.

(Foto: dpa)

Nach dem erzitterten Einzug in die K.o.-Runde fühlen sich die Stars von der Insel von einer Last befreit und wittern nun die Chance, dem Erzfeind nach so mancher denkwürdigen Pleite eins auszuwischen. "Die Jungs können es nicht erwarten, gegen die Deutschen zu spielen", verriet Chelsea-Profi Joe Cole. Die Stimmung im abgelegenen "Royal Bafokeng Sports Campus" habe sich nach dem 1:0-Sieg gegen Slowenien verändert. "Das war eine große Erleichterung, jetzt sieht alles gut aus", erklärte Cole.

Zum ersten Mal in Südafrika könnte Coach Capello die gleiche Startelf aufbieten wie im Spiel davor. Lediglich Jamie Carragher, der nach seiner Gelb-Sperre wieder mitwirken darf, könnte doch noch ins Team rutschen und Matthew Upson aus der Innenverteidigung verdrängen. Das größere Fragezeichen allerdings ist die Form von Hoffnungsträger Rooney, der bislang wie schon bei der WM 2006 die Erwartungen nicht erfüllen kann. Bundestrainer Joachim Löw aber warnte: "Bei Wayne Rooney weiß man, dass er explodieren kann. Dieser Mann ist zu allem fähig."

Zumindest um große Töne war der Torjäger von Manchester United vor dem Deutschland-Spiel nicht verlegen. "Die Deutschen sahen in ihrem ersten Spiel gut aus, aber sie sind schlagbar und ich bin selbstbewusst", sagte der 24-Jährige. Für ihn zähle bei der WM allein das Gewinnen, versicherte Rooney und schickte eine weitere Spitze ins deutsche Lager: "Ich habe nichts gesehen, wovor wir uns Sorgen machen müssten."

Die Angst der Engländer vor dem Elfmeterschießen

Einen Mutmacher hatten auch Englands Boulevardmedien für ihre "Three Lions" parat. Gleich mehrere Zeitungen titelten mit einem Foto von der Safari des deutschen Teams am Freitag, vor dem vergitterten Bus sind drei Löwen zu sehen. "Deutschland hat Angst vor den 'Three Lions'", lautete die Schlagzeile.

Wäre da nur nicht die Furcht der Engländer vor einem Elfmeterschießen wie 1990 bei der WM in Italien und 1996 bei der Heim-EM. Seit Wochen lässt Capello seine Mannen dafür trainieren, über die Fortschritte aber gibt niemand Auskunft. "Als Torhüter haben wir dabei eine schwere Aufgabe. Wenn wir im Training zuviele halten, dann verlieren die Jungs das Selbstvertrauen", ließ Keeper James immerhin wissen. Mittelfeldspieler Cole aber will solche Zweifel gar nicht erst aufkommen lassen und betonte: "Dieses Mal ist unsere Zeit gekommen. Wir können es schaffen, wenn unser Land an uns glaubt."

Quelle: ntv.de, sid

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