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Halbfinal-Aus bei Tischtennis-WM Gold-Traum von deutschem Doppel platzt trotz Führung

Patrick Franziska/Dimitrij Ovtcharov werden bei der Tischtennis-WM in Durban Bronze gewinnen

(Foto: IMAGO/MaJo)

Seit 34 Jahren wartet Tischtennis-Deutschland auf WM-Gold. Das Doppel Patrick Franziska/Dimitrij Ovtcharov tritt bei den Titelkämpfen in Südafrika an, das zu ändern - scheitert aber im Halbfinale aber dramatisch.

Das neuformierte Tischtennis-Duo Patrick Franziska/Dimitrij Ovtcharov verlor in Durban nach seinem überraschenden Siegeszug gegen die südkoreanischen WM-Zweiten Jang Woojin/Lim Jonghoon im Halbfinale trotz einer 2:1-Satzführung mit 2:3 (7:11, 11:5, 11:8, 9:11, 5:11). Die beiden deutschen Profis haben aber immerhin Bronze sicher. Ein dritter Platz wird bei einer Tischtennis-WM nicht extra ausgespielt.

Nach verlorenem ersten Durchgang gewannen die Deutschen den zweiten und dritten Satz mit 11:5 und 11:8. Der vierte Satz war der engste von allen, ging aber mit 11:9 an die Südkoreaner. Die gewannen danach auch den Entscheidungssatz mit 11:5. "Wir sind schon sehr enttäuscht. Denn die Chance war riesig, ins Finale zu kommen", sagte Franziska. "Wir hatten ein paar Schlüsselszenen: Bei 9:10 im vierten Satz gab es einen Ball von Dima, den er 99 von 100 Mal trifft. Dazu kam noch ein Fehlaufschlag von mir im fünften Satz. Das ist bitter gegen so ein überragendes Weltklasse-Doppel." Auch der frühere Weltranglisten-Erste Ovtcharov meinte: "Eine Doppel-Medaille geholt zu haben, ist toll für uns und für den DTTB. Die war sicherlich nicht zu erwarten. Aber die Enttäuschung ist jetzt groß."

Roßkopf/Fetzner weiter die letzten Goldjungen

Die Mannschafts-Olympiazweiten Franziska und Ovtcharov waren aufgrund des Verletzungsausfalls von Idol Timo Boll als Verlegenheitsdoppel gebildet worden. Vor Durban spielten sie nur einmal bei den German Open 2020 in Magdeburg zusammen. Das Warten auf den ersten WM-Titel seit 1989 geht vorerst weiter. Damals hatte der legendäre Triumph des heutigen Bundestrainers Jörg Roßkopf in Dortmund mit Steffen Fetzner ebenfalls im Doppel das bislang einzige WM-Gold in der Nachkriegsgeschichte bedeutet.

Schon der Einzug von Franziska/Ovtcharov in die Vorschlussrunde jedoch setzte eine beachtliche Erfolgsserie des DTTB fort: Zum vierten Mal nacheinander bei WM-Turnieren in den fünf Individual-Wettbewerben seit 2017 stehen auch Aktive des DTTB auf dem Podium. Zuletzt hatte Boll bei der vergangenen WM 2021 in Houston/Texas Bronze im Einzel gewonnen.

Der 34 Jahre alte Ovtcharov kehrt nach vier WM-Finals im Teamwettbewerb erstmals auch von einer Einzel-WM mit einer Medaille heim. Für seinen vier Jahre jüngeren Partner Franziska bedeutet Doppel-Bronze das zweite Edelmetall bei einer Individual-WM nach Mixed-Bronze 2019 mit Petrissa Solja.

Quelle: ntv.de, sid/mar

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