Aus Sicht des Deutschen Schwimm-Verbandes darf die Europameisterschaft in Berlin ruhig weitergehen wie bisher. Auch am zweiten Tag gab es gleich zum Auftakt der Wettbewerbe Gold für den DSV. Die Berlinerin Anke Piper holte in ihrer Heimatstadt überraschend den Titel vom 10-m-Turm.

Die Lokalmadatorin siegte mit 337,05 Punkten vor der Italienerin Tania Cagnotto (331,32) und Olga Leonowa aus der Ukraine (321,93). Annett Gamm aus Dresden wurde mit 290,55 Punkten Zehnte. Die deutsche Meisterin Annett Gamm aus Dresden enttäuschte hingegen als Zehnte.

Die 30-jährige Piper, die ihre Karriere zwischen 1992 und 1995 schon einmal beendet hatte, konnte ihre Leistung wohl selbst nicht glauben: "Eine Medaille vieleicht, aber so etwas? Das ist mir nichtmal im Traum eingefallen", kommentierte die 1,65 m kleine Blondine - und schüttelte abermals ihren Kopf: "Ich bin total überrascht, glücklich und zufrieden mit allen Sprüngen."

Mit dem Titelgewinn trat die gelernte Rechtsanwalts- und Notarsgehilfin das Erbe von Ute Wetzig an. Die Leipzigerin, die 1995 Gold gewann und vor zwei Jahren in Helsinki EM-Zweite wurde, ist inzwischen Mutter und hat ihre Karriere beendet. Gemeinsam mit der jungen Mutter hatte Synchronspezialistin Piper vor zwei Jahren Gold im Teamspringen geholt. Nach dem Rücktritt ihrer Partnerin nahm sie noch einmal im Einzel Anlauf und belohnte sich nun mit dem Sensations-Coup.