Sport

Alonso-Wechsel vom Tisch Heidfeld verlängert

Mit einem eingespielten Dream Team will BMW-Sauber die großen Rivalen Ferrari und McLaren-Mercedes von der Überholspur drängen und den Angriff auf den Formel-1-Titel wagen. Die Münchner bestätigten Nick Heidfeld (Mönchengladbach) und Robert Kubica (Polen) als Fahrerpaarung für die WM-Saison 2008. "Nick und Robert haben maßgeblich dazu beigetragen, dass wir uns als dritte Kraft etabliert haben", begründete BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen die frühe personelle Entscheidung: "Mit diesem starken Fahrerteam sind wir bestens aufgestellt."

Karriere-Ende bei BMW

Heidfeld verlängerte seinen Vertrag nach wochenlangem Poker um zwei Jahre bis zum Saisonende 2009. Die Gage des Mönchengladbachers soll unverändert bei fünf Millionen Euro plus Erfolgsprämie liegen. Der Vertrag beinhaltet eine Option auf ein weiteres Jahr bis 2010. Damit steht fest, dass Heidfeld seine Formel-1-Karriere bei den Münchnern beenden wird.

"Für mich war immer klar, dass ich weiter für BMW-Sauber fahren möchte, und ich habe nie daran gezweifelt, dass es so kommen würde", sagte Heidfeld. Es sei großartig, dass er beim Aufbau eines neuen Teams mitarbeiten und seinen Beitrag leisten könne. Wenn er die Fortschritte betrachte, die das Team in den vergangenen beiden Jahren gemacht habe, sei das für ihn unheimlich motivierend. Heidfeld: "Ich habe persönlich große sportliche Ziele und bin überzeugt, dass ich diese mit BMW-Sauber erreichen kann."

Honda als Option

BMW sei immer das Wunschteam gewesen und habe deshalb bei den Verhandlungen absolute Priorität gehabt, sagte Heidfelds Manager Werner Heinz. Eine Option für "Quick Nick" sei zuvor auch Honda gewesen, meinte der Manager weiter: "Doch jetzt sind wir froh, dass wir bei BMW bleiben."

Alonso-Wechsel vom Tisch

Nach Heidfelds Vertragsverlängerung ist auch ein möglicher Wechsel von Weltmeister Fernando Alonso zu BMW-Sauber vom Tisch. Angeblich will der Spanier seinen Arbeitgeber McLaren-Mercedes verlassen, weil er sich gegenüber seinem jungen britischen Teamkollegen Lewis Hamilton benachteiligt fühlt.

Alonso steht noch bis 2009 bei den Silberpfeilen unter Vertrag, doch seit geraumer Zeit halten sich hartnäckig Gerüchte, dass der zweimalige Weltmeister schon im nächsten Jahr wieder für Renault fährt.

Theissen freut es, dass sich Top-Fahrer zusehends für sein Team interessieren. Und dass Alonso offenbar ernsthaft an einen Wechsel dachte, schließe er aus dem ein oder anderen Gespräch, das er im Laufe des Jahres geführt habe: "Und weil ich weiß, dass er die Entwicklung unseres Teams sehr wohl beobachtet hat."

Rohdiamant Kubica

42 WM-Punkte und zwei Podestplätze in dieser Saison gaben aber den Ausschlag für Heidfeld, wie Theissen zugibt. Mit seiner großen Erfahrung habe er wesentlichen Anteil am Fortschritt des Teams, so der Motorsportdirektor.

Für Kubica ist 2007 die erste komplette Saison in der Formel 1. In dieser Zeit habe er sich laut Theissen als gleichwertiger Partner von Heidfeld etabliert: "Robert ist enorm schnell und verfügt trotz seiner Jugend bereits über sehr viel technisches Verständnis. Er ist ein Rohdiamant, den wir zum Siegfahrer schleifen wollen."

Er sei seit gut einem Jahr in der Formel 1 und habe schon eine Menge Erfahrung gesammelt. Dennoch lerne er jeden Tag noch dazu und verbessere sich stetig. "Wir werden uns jetzt darauf konzentrieren, unsere gemeinsamen, hohen Ziele zu erreichen", sagte Kubica, der am 10. Juni in Montreal einen Horror-Unfall wie durch ein Wunder fast völlig unverletzt überstanden hatte.

Kubica hatte damals als Vorsichtsmaßnahme ein Rennen pausiert und war von Ersatzfahrer Sebastian Vettel in Indianapolis bestens vertreten worden. Der damals 19-Jährige aus Heppenheim hatte den achten Platz belegt und damit als jüngster Fahrer der Geschichte einen WM-Punkt geholt.

Inzwischen ist Vettel beim Toro-Rosso-Team "geparkt" worden. Ob er irgendwann zu BMW-Sauber zurückkehrt steht nach der Entscheidung für das Duo Heidfeld/Kubica in den Sternen. Test- und Ersatzfahrer soll nach Wunsch des Teams Timo Glock (Wersau) bleiben, dem aber auch Angebote anderer Rennställe vorliegen sollen.

Von Ralf Loweg und Maik Rosner, sid

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen