Fifa-Präsident Beckenbauer Hoeneß gibt Auskunft
02.04.2002, 21:39 UhrWenn es nach Uli Hoeneß geht, wird Franz Beckenbauer künftig der Präsident des Fußball-Weltverbandes FIFA. Jedenfalls könne er sich gut vorstellen, dass der derzeitige Aufsichtsratsvorsitzende der FC Bayern München AG nach der Weltmeisterschaft 2006 das höchste Amt im internationalen Fußball übernimmt. Das verlautete der Bayern-Manager in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Dienstag.
Zuletzt hatte Beckenbauer Ambitionen auf den FIFA-Posten von sich gewiesen. Er wolle nach der WM in Deutschland Bergsteigen und Golf spielen, so der Chef des Organisationskomitees.
Hoeneß selbst wolle im Falle der Beckenbauer-Präsidentschaft selbst das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden der FC Bayern AG übernehmen: "Ich habe ja klar gesagt, dass ich 2006 als Manager aufhören werde. Aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass der Franz Beckenbauer dann FIFA-Präsident wird. Damit wäre der Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden beim FC Bayern eventuell frei."
Ungeachtet dessen äusserte sich der Manager erstmals beunruhigt auch zur Krise des Medienkonzern Kirch. Eine Übernahme durch den anglo-australischen Medienmogul Rubert Murdoch sei bedenkglich. "Aus England hören wir, Murdoch sei ein Hai", so Hoeneß. "Einer, der nicht den Fußball liebt, und der morgen bereit ist, für fünf Mark Verlust das Ding wieder wegzuschmeißen. Der uns morgen die Preise diktieren wird, ganz anders, als Herr Kirch das in der Vergangenheit getan hat."
Während sich Hoeneß einen Börsengang unter bestimmten Bedingungen vorstellen kann, seien die Verstimmungen des Führungs-Trios nach der Umwandlung in eine AG beigelegt worden. Es sei ein Glücksfall, dass Franz Beckenbauer, Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß zusammengekommen sind. Ein Börsengang müsse deshalb nicht aufgeschoben werden. Doch es gibt wohl "Zwänge, die du nicht mehr steuern kannst".
Quelle: ntv.de