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Führungswechsel bei München 2018 Hoeneß zweifelt an Witt

Die Berufung Katarina Witts an die Spitze der Olympia-Bewerbung Münchens für 2018 ruft Kritik hervor. FC Bayern-Präsident Uli Hoeneß prophezeit, dass Witt nicht in der Lage sein werde, den zurückgetretenen Willy Bogner zu ersetzen. Mit seiner Prognose steht Hoeneß nicht allein da.

Katarina Witt bläst der Gegenwind hart ins Gesicht.

Katarina Witt bläst der Gegenwind hart ins Gesicht.

(Foto: picture alliance / dpa)

Uli Hoeneß ist skeptisch, ob Katarina Witt bei der Olympia-Bewerbung für 2018 gut als Nachfolgerin des zurückgetretenen Willy Bogner ankommt. Doch nicht nur der Präsident des FC Bayern München zweifelt an der ehemaligen Eiskunstlauf-Olympiasiegerin. Auch von Markus Wasmeier und Christian Neureuther kommt Kritik.

 "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Katarina Witt auch nur annähernd in der Lage ist, Willy Bogner zu ersetzen", sagte Hoeneß im "Münchner Merkur". Bogners Rücktritt sei ein "erheblicher Rückschlag".

Gian Franco Kasper, Präsident des Internationalen Skiverbandes FIS, sieht durch den "Rücktritt selbst kein Problem. Eine Schwierigkeit aber ist, dass Willy Bogner der Münchner Kandidatur fehlen wird. Er war das Gesicht der Bewerbung", betonte Kasper in der "Abendzeitung". Allerdings

Witt ist schon seit Monaten für das große Ziel Olympia engagiert im Einsatz. Nach Bogners gesundheitsbedingtem Abgang kommt der zweimaligen Olympiasiegerin im Duell mit dem französischen Annecy und dem südkoreanischen Pyeongchang eine Schlüsselrolle zu. "Katarina Witt ist äußerst charmant, aber es braucht daneben auch die Techniker, die Arbeiter. Die Leute, die über Details Auskunft geben können, die sich mit den Zahlen und den Fakten auskennen, den wirtschaftlichen Komponenten", sagte Kasper. "Ich hoffe, da haben sie in München die richtigen Leute. Es ist wie bei der Fußball-WM 2006, da hatte man den Beckenbauer als Gesicht nach außen und im Hintergrund die Detailkenner. Ohne die geht es nicht."

Neureuther fordert Ergänzung

Bringt sich Hoeneß etwa selbst ins Gespräch? Die Unterstützung von Christian Neureuther hätte er sicher.

Bringt sich Hoeneß etwa selbst ins Gespräch? Die Unterstützung von Christian Neureuther hätte er sicher.

(Foto: picture alliance / dpa)

Zwar genießt Witt weit über Deutschland hinaus einen guten Ruf, aber Alpin-Olympiasieger Markus Wasmeier glaubt nicht, dass der zu aktiven Zeiten in Chemnitz beheimatete Kufen-Star auch im Freistaat punkten kann. "Eine Kati Witt kann nie in München und Bayern Akzente setzen", urteilte Wasmeier. Der ehemalige Skirennfahrer Christian Neureuther wünscht sich eine "Integrationsfigur" an der Seite von Witt. "Es muss jemand sein, der andere mitnehmen kann", forderte der 61- Jährige. Bayern-Präsident Uli Hoeneß habe er so kennengelernt, sagte Neureuther.

Die Spitze der Deutschen Sporthilfe betonte, dass man nun das Positive stärker in den Vordergrund rücken solle. "Die Geschichte und die Sportstätten, die München zu bieten hat, sind exzellent. Natürlich hat man ab und zu auch Fehler gemacht", meinte Sporthilfe-Chef Michael Ilgner. Aufsichtsrats-Vize Franziska van Almsick sieht noch Nachbesserungsbedarf. "Die Olympischen Spiele sind ein tolles Projekt. Aber die Planungsphase weist hier und da noch Lücken auf", sagte Aufsichtsrats-Vize van Almsick in der "Sport Bild".

Welche Lücken das konkret sind, sagte die ehemalige Weltklasse-Schwimmerin ebenso wie Ilgner nicht. "Es bringt nichts, jetzt darüber zu diskutieren. Nun müssen alle mit anpacken und die Bewerbung nach vorne bringen", sagte Ilgner.

Quelle: ntv.de, dpa

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