Sport

Daums Drogen-Beichte "Ich habe gekokst"

Der ehemalige Fußball-Trainer von Bayer Leverkusen, Christoph Daum, hat entgegen früheren Äußerungen den Konsum von Kokain zugegeben. Auf einer von ihm einberufenen Pressekonferenz in Köln erklärte der 47-Jährige, der überraschend aus den USA nach Deutschland zurückgekehrt war: “Ich gebe hier klar und offen zu, mit Drogen in Kontakt gekommen zu sein." Im privaten Bereich habe er “gelegentlich Kokain genommen".

Heute konsumiere er nichts mehr, erklärte Daum, der am 21. Oktober letzten Jahres wegen der Drogenvorwürfe nach Florida geflüchtet war. Gleichzeitig erklärte der Fußball-Coach, er werde keine Drogen mehr nehmen. “Einen Rückfall schließe ich rigoros aus", meinte Daum vor rund 170 Journalisten, Fotografen und Kamerateams.

Er sei nun bereit, für den Drogenkonsum die Verantwortung zu übernehmen. “Das, was ich getan habe, war nicht richtig", betonte Daum. Von einer Sucht oder Krankheit könne jedoch keine Rede sein. Die von ihm im Oktober letzten Jahres vorgelegte Haaranalyse, die seinen Drogenkonsum erwiesen hatte, nannte der Trainer “einen Fehler und einen Irrtum".

Im Herbst letzten Jahres habe er den “Riesentraum vom Bundestrainer-Job" gehabt und dafür sei er damals bereit gewesen, einiges zu riskieren. “Der Traum hat sich nicht erfüllt", meinte Daum. Über eine eventuelle neue sportliche Zukunft als Fußball-Trainer in Deutschland wollte sich Daum vor der Presse vorerst nicht äußern. Auf Nachfragen von Journalisten meinte er, langfristig wolle er eine neue Trainerarbeit jedoch nicht ausschließen. Er habe derzeit “nichts hundertprozentig Konkretes", meinte Daum weiter.

Christoph Daum hofft aber offensichtlich trotz seines Kokain-Geständnisses eine weitere Chance als Bundestrainer-Kandidat beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu erhalten.

“Ich wäre der Richtige für diesen Posten gewesen und schließe nicht aus, dass ich es auch noch einmal werde", erklärte er.

Daum sollte auf Grund einer nach dem EM-Debakel der deutschen Nationalmannschaft getroffenen Vereinbarung am 1. Juni 2001 als Bundestrainer von Leverkusen zur Nationalmannschaft wechseln und damit den zunächst als Zwischenlösung verpflichteten DFB-Teamchef Rudi Völler wieder ablösen.

Angesichts der Kokain-Affäre hatte der DFB die Einigung mit Daum aufgelöst und Völler bis 2002 als Teamchef für die Auswahl des dreimaligen Welt- und Europameisters unter Vertrag genommen.

Quelle: ntv.de

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