Stallorder mit Folgen Klage gegen Ferrari
15.05.2002, 12:38 UhrNach dem geschenkten Schumacher-Sieg von Zeltweg ist der Weltmeister in Österreich und Italien wegen des Verdachts auf Wettbetrug angezeigt worden. „Wir lassen uns von Ferrari nicht für dumm verkaufen“, sagte Initiator Wolfgang Pöltl, der neben Schumacher auch den Brasilianer Rubens Barrichello und die Rennleitung des Ferrari-Teams auf der Anklagebank sehen will. Auch in Italien wird der Sieg des Kerpeners zum Fall für die Justiz. Zwei Verbraucherschutzorganisationen haben die Staatsanwälte eingeschaltet.
Wegen der umstrittenen Stallorder, die Schumacher am vergangenen Sonntag beim Großen Preis von Österreich zum Sieger über den Brasilianer Rubens Barrichello gemacht hatte, müssen sich die beiden Fahrer zusammen mit ihrem italienischen Rennstall am 26. Juni vor dem Weltverband FIA verantworten. Dessen Regeln lassen eine Stallorder in vage beschriebenen Grenzen zu. Deshalb ist unklar, ob und das Ferrari-Manöver von Spielberg eine Bestrafung nach sich ziehen wird.
Montoya: Schumi schuldlos
Formel-1-Pilot Juan Pablo Montoya hatte nach dem umstrittenen Rennen von Zeltweg seinen Kollegen Michael Schumacher in Schutz genommen. Die Stallorder habe „mehr das Image von Ferrari beschädigt als das der Formel 1. Michael hatte nicht viel damit zu tun, weil er von der Teamorder überrascht worden ist“, sagte der in der WM-Wertung zweitplatzierte Kolumbianer.
Solange es eine Order gebe, „werden sie es tun“. Zu der Frage, wie er in Spielberg an Stelle von Schumacher auf die Ferrari-Anordnung reagiert hätte, sagte Montoya: „Das hängt von der Position ab. Michael hat es getan. Doch die Art und Weise, wie sie es am Sonntag gemacht haben, war zu offensichtlich.“
Montoya forderte zugleich, die Regeln zur Stallorder in der Formel 1 enger zu fassen und deutlicher zu formulieren. Es müsste klar sein, „was erlaubt ist und was nicht“, sagte der BMW-Williams-Fahrer.
Quelle: ntv.de