Sport

Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2017 London sticht Katars Millionen aus

Das Londoner Olympiastadion wird 2017 zum Schauplatz der Leichtathletik-WM.

Das Londoner Olympiastadion wird 2017 zum Schauplatz der Leichtathletik-WM.

(Foto: AP)

Sportbegeisterung schlägt Geld: Die Leichtathletik-WM 2017 findet in London statt. Der Weltverband IAAF entscheidet sich für die Olympia-Stadt von 2012 und gegen Katar, das mit Doha und Millionenversprechungen angetreten war. Die klimatischen Bedenken wiegen zu schwer.

London hat das Rennen gemacht. Fünf Jahre nach den Olympischen Spielen wird die Stadt an der Themse auch zum Schauplatz der Leichtathletik-Weltmeisterschaften. Das Council des Weltverbandes IAAF entschied sich am Freitag in Monte Carlo für Englands Hauptstadt und gegen das Golf-Emirat Katar, das mit Doha und einem Budget von 200 Millionen Dollar (147 Millionen Euro) angetreten war. "Es gab eine gewisse Verpflichtung gegenüber London, weil die IAAF sich für den Erhalt des Olympiastadions als Leichtathletik-Arena eingesetzt hat", sagte das deutsche IAAF-Councilmitglied Helmut Digel.

London erhielt als zehnte europäische Stadt seit 1983 den Zuschlag, obwohl der reiche Wüstenstaat - Schauplatz der Fußball-WM 2022 - das offenbar bessere finanzielle Angebot unterbreitet hatte. Die WM-Titelkämpfe 2013 und 2015 werden in Moskau sowie Peking stattfinden.

Millionen Argumente

Katar, das sich auch für die Olympischen Spiele 2020 bewerben will, hatte sich nicht nur zur Übernahme der Siegprämien bei der WM in Höhe von sieben Millionen Dollar bereiterklärt. Stunden vor der Entscheidung garantierte es den IAAF-Councilmitgliedern in einem Brief zusätzlich noch, bei einem Zuschlag dem Weltverband neue Sponsorenverträge in zweistelliger Millionen-Dollar-Höhe zu verschaffen.

London konnte zwar in dieser Dimension nicht mithalten, hatte aber kurzfristig das WM-Angebot noch nachgebessert und ebenfalls die Zahlung der Preisgelder aus eigener Tasche zugesagt. Außerdem kündigten die britischen Bewerber an, das Förderprogramm "Leap 2017" auf den Weg zu bringen, mit dem zwei Millionen Kinder aus 17 Entwicklungsländern für die Leichtathletik begeistert werden sollen.

Zu große klimatische Bedenken

Bei der Präsentation vor dem IAAF-Council versuchte Doha vor allem die klimatische Bedenken zu zerstreuen. So sollte das 40.000 Zuschauer fassende WM-Stadion mit einem Temperatur-Kontrollsystem ausgestattet werden, das optimale klimatische Bedingungen für die verschiedenen Wettbewerbe bieten soll. "In Katar wird es nicht regnen und wir bestimmen die Temperatur", hieß es in der WM-Präsentation. Die IAAF-Regierung hat dies offenbar nicht überzeugt, schließlich hätten der Männer- und Frauen-Marathon außerhalb des gekühlten Stadions und wegen der Hitze um Mitternacht ausgetragen werden müssen.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen