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Gehaltstrickserei spart Geld NFL macht Deshaun Watsons Sperre lang und teuer

Deshaun Watson wird erst in Woche 13 in die kommende NFL-Saison einsteigen.

Deshaun Watson wird erst in Woche 13 in die kommende NFL-Saison einsteigen.

(Foto: Ron Schwane/AP/dpa)

Lange sieht es so aus, als würde NFL-Star Deshaun Watson eine Vielzahl von Vorwürfen wegen sexuellen Missbrauchs glimpflich überstehen. Strafrechtlich ist die Affäre für den Sportler erledigt, zivilrechtlich ist das meiste außergerichtlich geklärt. Aber die NFL bestraft den Quarterback doch noch hart.

Football-Profi Deshaun Watson von den Cleveland Browns wird für elf Spiele gesperrt und muss fünf Millionen US-Dollar Strafe zahlen. Das berichten mehrere US-Medien übereinstimmend. Eine offizielle Stellungnahme der National Football League und der Spielergewerkschaft NFLPA steht noch aus. "Ich entschuldige mich noch einmal für alle durch diese Situation entstandenen Schmerzen. Ich übernehme die volle Verantwortung für die Entscheidungen, die ich getroffen habe", verkündete Watson in einem ersten Statement. "Mein Fokus liegt in Zukunft darauf, daran zu arbeiten, auf und neben dem Platz die beste Version meiner selbst zu werden und meine Teamkollegen so gut es geht zu unterstützen, während ich nicht im Team bin. Ich bin gespannt, was die Zukunft in Cleveland für mich bereithält."

Die NFL hatte wegen der Vorwürfe eine Sperre von angeblich mindestens einer Saison für Watson gefordert. 24 Frauen hatten Watson wegen sexuellem Missbrauch zivilrechtlich verklagt, 23 Klagen konnte der Spieler bereits außergerichtlich beilegen. Strafrechtlich ist die Sache bereits erledigt, zwei Geschworenengerichte in Texas verzichteten auf eine Anklage. Watson spielte zuletzt für die Houston Texans, kam wegen der Vorwürfe in der vergangenen Saison aber nicht zum Einsatz. Das Portal "The Athletic" berichtete, den Klagen zufolge habe Watson zwei Frauen zum Oralsex gezwungen, auf drei Masseurinnen habe er ejakuliert und vier Frauen begrabscht.

Gehaltstrickserei spart viel Geld

Die NFL hatte Berufung gegen eine zunächst verkündete Sechs-Spiele-Sperre für Watson eingelegt. Eine frühere US-Bundesrichterin hatte das Urteil verhängt. Sie war von der Liga und der Spielergewerkschaft benannt worden. Mit dem ersten Urteil war die NFL nicht einverstanden, durch die Berufung lag der Fall wieder bei der NFL. Und die verhängte nun die härtere Strafe. "Deshaun hat sich verpflichtet, die harte Arbeit an sich selbst zu leisten, die für seine Rückkehr in die NFL notwendig ist", kommentierte NFL-Boss Roger Goodell das Urteil. "Dieser Vergleich erfordert die Einhaltung eines professionellen Bewertungs- und Behandlungsplans, eine beträchtliche Geldstrafe und eine längere Suspendierung." Die Sperre gilt vom Saisonstart bis Woche 13 Ende November.

Die Cleveland Browns hatten Watson, der alle Vorwürfe via Social Media abgestritten hatte, trotz der möglichen Suspendierung verpflichtet und im März mit einem Fünfjahresvertrag über insgesamt 230 Millionen Dollar ausgestattet. Während seiner Sperre wird Watson jedoch kein Gehalt beziehen. Das dürfte ihm nicht weh tun: In Erwartung einer längeren Sperre, hatten die Browns und ihr Quarterback für diese Saison nur ein Minigehalt vereinbart: Nur rund eine Million Dollar kassiert Watson. Oder nun eben nicht. Ab der nächsten Saison geht das große Geldverdienen dann voraussichtlich weiter.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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