Sport

UCI will Regelwerk prüfen Neuer Helm sorgt für viel Spott und Sorgen

"Lord Helmchen"?

"Lord Helmchen"?

(Foto: dpa)

Jonas Vingegaard und seine Teamkollegen sorgen wieder einmal für Aufmerksamkeit. Allerdings sind es dieses Mal nicht die enormen sportlichen Erfolge, sondern ein neues Helm-Design, mit dem Visma-Lease a Bike die Blicke auf sich zieht. Was dann direkt Folgen hat.

Der Radsport-Weltverband hat nach der Einführung neuer Zeitfahr-Helme eine Überprüfung seines Regelwerks angekündigt. Zum Auftakt der Fernfahrt Tirreno-Adriatico hatte unter anderem das Topteam Visma-Lease a Bike um Tour-Sieger Jonas Vingegaard mit futuristischen Helmen für reichlich Aufsehen gesorgt. Diese würden zwar nicht direkt gegen die Regeln verstoßen, hieß es in dem Statement, sie "werfen aber ein wichtiges Problem in Bezug auf den aktuellen und allgemeinen Trend beim Design von Zeitfahr-Helmen auf, der sich mehr auf die Leistung als auf die Hauptfunktion eines Helms konzentriert, nämlich die Sicherheit des Trägers im Falle eines Sturzes zu gewährleisten".

Daher werde die UCI "eine Überprüfung ihrer Regeln für das Design und die Verwendung von Helmen im Wettkampf vornehmen", hieß es vonseiten des Weltverbands, der dafür einen "klaren Rahmen" vorgeben will. Neben der niederländischen Equipe Visma-Lease a Bike waren auch Bahrain Victorious sowie mehrere andere Teams mit neuen Helmen im Zeitfahren an den Start gegangen. Sanktionen drohen ihnen nicht. Dafür ernteten die Fahrer reichlich Spott. "Ich will nicht sagen, dass die Helme hässlich sind. Ich sage nur, dass es ein guter Zeitpunkt ist, mit dem Radsport aufzuhören", schrieb der belgische Profi Thomas De Gendt bei X. Sein irischer Kollege Sam Welsford vom deutschen Team Bora-hansgrohe schob sofort hinterher: "Ich kündige."

"Da wurde der Aero-Helm neu gedacht", sagte Vismas deutscher Sportdirektor Paul Martens: "Wir sehen das als große Verbesserung an." Die im Internet versammelte Radsport-Welt sah dies indes als Anlass für viel Spaß und Unfug. "Hell-Met" wurde das Teil getauft. Der italienische Profi Jacopo Guarnieri postete ein Bild von Rick Moranis als "Lord Helmchen" aus der Weltraum-Klamotte Spaceballs. Helmchen, im Original Dark Helmet, ist eine Persiflage auf den Star-Wars-Schurken Darth Vader - nur eben mit Riesen-Helm.

Auch sportlich halfen die neuen Helme vorerst nicht. Vingegaard und Co. enttäuschten im Zeitfahren, der Däne war als Neunter einziger Visma-Fahrer unter den besten 60 - mit 22 Sekunden Rückstand nach 10 Kilometer auf den Sieger Juan Ayuso aus Spanien. Dessen Helm war ein gewöhnlicher.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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