Nach dem Rückschlag im Super-G meldet sich Doppel-Olympiasiegerin Maria Riesch in der Abfahrt von Cortina d'Ampezzo eindrucksvoll zurück. In der Herren-Abfahrt in Kitzbühel schreibt der Schweizer Didier Cuche Skigeschichte. Dem schwer verunglückten Österreicher Hans Grugger geht es etwas besser.

Am heiligen Berg der Österreicher stand in Didier Cuche ein Schweizer auf dem Gipfel, bei der Klettertour im Gesamtweltcup der Frauen ist Maria Riesch nach ihrem Triumph in der Abfahrt von Cortina d'Ampezzo weiter eine Seillänge voraus: Während Cuche mit seinem vierten Abfahrtssieg auf der berüchtigten Streif in Kitzbühel den Uralt-Rekord von Franz Klammer egalisierte, entschied Riesch das Duell mit der US-Amerikanerin Lindsey Vonn eindrucksvoll für sich.

Noch immer unter dem Einfluss des schweren Sturzes von Hans Grugger zwei Tage zuvor drückte Cuche dem Rennen in einer unnachahmlichen Manier seinen Stempel auf. Im Ziel der ruppigen und eisigen Piste vom Hahnenkamm lag er 0,98 Sekunden vor dem Amerikaner Bode Miller, dessen Zeit lange unantastbar schien - und kürte sich mit 36 Jahren und fünf Monaten zum ältesten Weltcup-Sieger.

"Wahnsinn, wie der mit der Strecke umgeht"

Rang drei belegte überraschend der Franzose Adrien Theoux (1,18 Sekunden zurück). "Schon Wahnsinn, wie der mit der Strecke umgeht", sagte der deutsche Youngster Andreas Sander über Sieger Cuche. Sander belegte mit 4,83 Sekunden Rückstand auf sein Idol bei seiner Abfahrtspremiere auf der Streif Rang 37.

Sander hatte am Start lange warten müssen, weil zwischenzeitlich Siegmar Klotz an der Kuppe vor der Einfahrt in den Zielhang nach einem schweren Sturz in die Fangnetze geflogen war. Der Südtiroler kam mit einer Armverletzung und einer leichten Gehirnerschütterung noch vergleichsweise glimpflich davon. Vor dem Rennen hatte es im Fall des im Training verunglückten Hans Grugger weitere Entwarnung gegeben. Der Zustand des 29-Jährigen sei inzwischen "absolut stabil", teilten die behandelnden Ärzte mit.

Riesch mit fast perfektem Lauf

Im italienischen Cortina d'Ampezzo feierte Maria Riesch in eindrucksvoller Manier ihren vierten Saisonsieg im alpinen Weltcup. Mit einem nahezu perfekten Lauf gewann die Doppel-Olympiasiegerin auf der Olimpia delle Tofane zum dritten Mal in diesem Winter ein Abfahrtsrennen. Es war ihr insgesamt 18. Weltcup-Sieg.

Im Ziel lag Maria Riesch mit einem überlegenen Vorsprung von 0,91 Sekunden vor der US-Amerikanerin Julia Mancuso. Deren Mannschaftskollegin Lindsey Vonn vermied bei hohem Tempo nur mit Mühe einen Sturz, wurde mit einer Sekunde Rückstand auf Riesch aber dennoch Dritte. Gina Stechert (Oberstdorf) belegte Rang 19 im Zwischenklassement. "Bis zu dem Fehler war Lindsey auch nicht so schnell unterwegs, deshalb hätte ich vielleicht auch so vorne gelegen", sagte Riesch.

Drei Wochen vor der WM-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen baute Maria Riesch ihren Vorsprung im Gesamtwelctup auf 165 Punkte vor Lindsey Vonn aus. Im Abfahrtsweltcup verkürzte sie ihren Rückstand auf die Rivalin nach dem fünften Rennen in dieser Disziplin auf 73 Punkte. Die Abfahrt in Cortina war die 14. nacheinander, die entweder Riesch oder Vonn gewonnen hat.