Sport

"Beunruhigend und gravierend" Sabotage an Olympia-Baustelle empört Italien

Die Baustelle im Norden Italiens.

Die Baustelle im Norden Italiens.

(Foto: IMAGO/Ed Gar)

Das IOC ist dagegen, dass in Italien für die Winterspiele 2026 ein neuer Eiskanal errichtet wird, die Organisatoren bauen trotzdem. Ein Sabotageakt sorgt nun für Aufsehen.

Knapp ein Jahr vor Beginn der Olympischen Winterspiele 2026 gibt es erneut Ärger um den umstrittenen Eiskanal in Cortina d'Ampezzo. Nach Angaben des italienischen Infrastrukturministeriums hat es in der Nacht zu Freitag an der Baustelle der Bob- und Rodelbahn einen Sabotageakt gegeben. Ein großes Kühlrohr sei gelöst worden und habe in der Folge eine Straße zu der Baustelle blockiert, berichteten zuvor italienische Medien übereinstimmend.

Die Geschehnisse seien "beunruhigend und gravierend", teilte das Infrastrukturministerium um Minister Matteo Salvini mit: "Diejenigen, die den Olympischen Spielen schaden wollen, schaden Italien vor den Augen der Welt." Der Staat werde sich jedoch "nicht einschüchtern lassen". Das 120 Millionen Euro teure Projekt sorgte sowohl wegen der kurzen Zeit bis zu den Spielen als auch wegen der Umweltauswirkungen für öffentliche Misstöne. Schon vor der Beeinträchtigung durch den jüngsten Vorfall stand das Bauvorhaben unter großem Zeitdruck.

Trotz des Widerstands des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) wird in Cortina eine neue Bob- und Rodelbahn für die Winterspiele vom 6. bis 22. Februar 2026 gebaut. Das Projekt soll rund 82 Millionen Euro kosten und war erst zu Beginn des vergangenen Jahres auf den Weg gebracht worden.

Nach dem Willen des IOC sollte mit Blick auf die Nachhaltigkeit der Spiele kein neuer Eiskanal gebaut werden. In den beiden Nachbarländern Schweiz und Österreich, aber auch in Deutschland hätte es Alternativen gegeben. Vor rund einem Jahr wurde stattdessen auf den Wiederaufbau der Eugenio-Monti-Bahn gesetzt. Italiens Sportminister Andrea Abodi hatte die Entscheidung für den umstrittenen Wiederaufbau erst zu Wochenbeginn verteidigt.

Das IOC hatte bereits nach Bekanntwerden des Bauvorhabens große Zweifel angemeldet, dass das Projekt überhaupt rechtzeitig fertig wird. Wie italienische Medien berichteten, ist für kommenden Montag eine Inspektion des IOC vorgesehen. Es ist weiterhin fraglich, ob die Bahn rechtzeitig vor Ablauf der Genehmigungsfrist im März fertiggestellt ist. Sollte dies nicht der Fall sein, droht eine Verlegung der Wettbewerbe im Bob, Rodeln und Skeleton, bei denen insgesamt zwölf Goldmedaillen vergeben werden, in die USA nach Lake Placid.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid

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