"Jetzt nicht am Rad drehen" Schott sorgt für große Überraschung bei WM
22.03.2023, 15:04 Uhr
So gut wie noch nie bei einer WM: Nicole Schott.
(Foto: AP)
Mit dem besten Kurzprogramm ihrer Karriere startet Nicole Schott als Siebte in die Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft in Saitama. Die EM-Dritten Annika Hocke und Robert Kunkel hingegen waren von ihrem ersten Auftritt in der Paarlauf-Konkurrenz mächtig enttäuscht.
Nicole Schott fasste sich ungläubig an den Kopf, ihre Augen strahlten vor Glück: Mit dem besten Kurzprogramm ihrer Karriere legte die sechsmalige deutsche Meisterin bei der Eiskunstlauf-WM im japanischen Saitama einen exzellenten Start hin, die Sportsoldatin geht als Siebte in die Kür-Entscheidung am Freitag (09.20 Uhr/Eurosport). Der couragierte Auftritt wurde mit der Saisonbestwertung von starken 67,29 Punkten belohnt, das Preisgericht bewertete alle sieben geforderten Pflichtelemente positiv. Bei den Winterspielen in Peking war sue nicht über Rang 17 hinausgekommen, ein gutes Jahr später beendete sie ihre Kurzkür nun als drittbeste Europäerin.
"Ich will und werde jetzt aber nicht am ganz großen Rad drehen. In der Kür laufe ich einfach nur für mich und will einfach wieder meine beste Leistung zeigen", sagte die 26 Jahre alte Schott, die mittlerweile zum siebten Mal bei Welttitelkämpfen an den Start geht. Eine krankheitsbedingte Pause auf dem Weg zur WM konnte die Essenerin nach eigenem Bekunden gut wegstecken. Derweil läuft Kaori Sakamoto aus Japan einer erfolgreichen Titelverteidigung entgegen. Nicht über die Rolle einer Statistin kam Kristina Isaev bei ihrem WM-Debüt hinaus. Selbst eine Saisonbestleistung reichte nicht zur Qualifikation für die Medaillenentscheidung, am Ende stand Platz 29 unter 35 Teilnehmerinnen.
Für die EM-Dritten Annika Hocke und Robert Kunkel hingegen begannen die Welttitelkämpfe vor den Toren Tokios mit einer herben Enttäuschung. Die deutschen Paarlauf-Meister kamen lediglich auf den 15. Platz und blieben damit weit hinter ihren Erwartungen zurück. Auch weil Hocke beim dreifachen Salchow zu Fall kam. Alissa Jefimowa aus Oberstdorf und der Berliner Ruben Blommaert indes präsentierten bei ihrem gemeinsamen WM-Debüt eine solide Kurzkür und gehen als Siebte in die Kür-Entscheidung am Donnerstag (03.00 Uhr). Eine noch bessere Platzierung verhinderte ein Sturz von Jefimowa beim dreifachen Toe-Loop.
"Jetzt nehme ich halt Schmerzmittel"
"Ich habe derzeit Rückenbeschwerden, wir haben sogar daran gedacht, unseren Start kurzfristig abzusagen. Aber wir wollen die Saison nach den positiven Ergebnissen bei den deutschen Meisterschaften und der EM gut zu Ende bringen. Jetzt nehme ich halt Schmerzmittel, werde mich aber nach der WM intensiv behandeln lassen", sagte Kunkel. Zufriedener waren die nationalen Konkurrenten der beiden in Bergamo trainierenden Berliner. Blommaert: "Wir hatten einen Fehler, aber der Rest des Programms war schon gut. Und auch mit den Bewertungen können wir zufrieden sein." Die Führung im Zwischenklassement übernahmen Riku Miura und Ryuichi Kihara aus Japan. Den Lokalmatadoren am nächsten kamen Alexa Knierim und Brandon Frazier aus den USA sowie die italienischen Europameister Sara Conti und Niccolo Macii.
Wie schon bei den letztjährigen Welttitelkämpfen im Montpellier sind die seit Jahren dominierenden Top-Paare aus Russland wegen des Angriffskriegs in der Ukraine von der Teilnahme ausgeschlossen. Im Anschluss an die Entscheidung im Paarlauf wird am Donnerstag (07.50 Uhr/Eurosport) das Kurzprogramm der Männer ausgetragen.
Quelle: ntv.de, tno/sid