Formel-1-Test Silberpfeil überzeugt in Jerez
31.01.2014, 21:24 Uhr
Mercedes überzeugte in Jerez mit einer soliden Leistung
(Foto: picture alliance / dpa)
Auf der Rennstrecke von Jerez legt Mercedes mit Formel-1-Pilot Nico Rosberg am letzten Tag eine Glanzleistung hin. Im Team Red Bull hingegen ist man bemüht, die Patzer der letzten Tage auszuräumen und reist frühzeitig ab. Ferrari freut sich über die zweitbeste Zeit.
Nico Rosberg legte am letzten Tag der Formel-1-Tests im spanischen Jerez mit dem neuen Mercedes eine komplette Rennsimulation auf die Strecke. Davon kann Red Bull derzeit nur träumen. Vettels neuer Kollege Daniel Ricciardo kam sieben Runden weit, die Krise hat das Weltmeisterteam weiter fest im Griff. Der viermalige Champion Vettel selbst hatte an den ersten beiden Testtagen insgesamt gerade einmal elf Runden oder umgerechnet nur weniger als 50 Kilometer geschafft.
"Es ist noch zu früh, euphorisch zu werden, weil wir nicht wissen, ob wir auch wirklich schnell sind", sagte Rosberg, dessen schnellste Runde bei 1:36,951 Minuten lag: "Wir hätten nie erwartet, dass wir am vierten Tag schon eine komplette Rennsimulation hinbekommen. Das ist schon ein Erfolg für uns." Insgesamt schaffte er problemlos 91 Runden auf dem am Morgen noch nassen Kurs in Andalusien. Dann übernahm noch einmal Lewis Hamilton für weitere 41 Runden. Der war am ersten Tag in die Fahrbahnbegrenzung gerast.
Red-Bull-Leitung reist früher ab
"Wir haben schon recht viel Wissen gesammelt. Wir wissen, worauf wir uns konzentrieren müssen", sagte Rosberg. Vizeweltmeister Fernando Alonso saß erneut im Cockpit des Ferrari F14T und fuhr in 1:29,145 Minuten die zweitbeste Zeit des Tages. Schneller war nur sein früherer Teamkollege Felipe Massa. Im mit Mercedes-Motor ausgestatteten Williams absolvierte der Brasilianer die Strecke in 1:28,229 Minuten.
Unter die Pannentage von Jerez hatte Red Bull bereits vorher einen Haken gemacht.
Die Führungscrew des Weltmeisterteams um Chefdesigner Adrian Newey war bereits am Donnerstag Richtung Milton Keynes auf die britische Insel abgereist. Im Werk sollen Lösungen für die Probleme des RB10 gefunden werden. Zwar meldete auch Motoren-Lieferant Renault einige Kinderkrankheiten am neuen Turbo-Aggregat, aber auch die schmale Konstruktion des Roten Bullen könnte schuld an den Ausfällen und der wiederholten Rauchentwicklung sein. "Trotz der geringen Kilometerleistung haben wir herausgefunden, dass die Probleme zum nächsten Test in Bahrain gelöst werden können. Es war ja auch Sinn dieses frühen Tests, rechtzeitig über Probleme informiert zu werden. In den nächsten Wochen werden wir uns bei der Prüfstandsarbeit voll darauf konzentrieren", sagte Teamchef Christian Horner.
"Erwartete Anfangsschwierigkeiten" bei Red-Bull
Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz zweifelt trotz der desaströs verlaufenen Testfahrten nicht am Erfolg des neuen Boliden. "Das waren die mehr oder weniger erwarteten Anfangsschwierigkeiten mit einem neuen Motor, der erstmals nach dem Prüfstand auf einer Strecke erprobt wurde", sagte Mateschitz. Er bewerte den neuen Wagen "höchst positiv, weil er wieder mehr als nur 'State of the Art' ist, wie in Details zu erkennen ist."
Adrian Sutil, der bei seinem ersten Auftritt in einem Reifenstapel gelandet war, kam erneut von der Strecke ab und blieb im Kiesbett stehen. McLaren-Neuzugang und Rookie Kevin Magnussen, der am Donnerstag überraschend Bestzeit gefahren war, krachte kurz vor dem Ende des Trainingstages ebenfalls in einen Reifenstapel. Einen guten Eindruck hinterließ der 22-jährige Daniel Juncadella, der in der DTM für Mercedes fährt. Als Testfahrer für Force India brachte der Spanier in 1:29,457 Minuten die drittbeste Zeit auf den Asphalt.
Quelle: ntv.de, apo/sid