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Comeback nach über 2000 TagenSki-Gigant Hirscher begeistert im exotischen Rennanzug

27.10.2024, 14:38 Uhr
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Marcel Hirscher ist zurück und findet es "mega geil". (Foto: IMAGO/GEPA pictures)

Er kann es noch: Die Alpin-Legende Marcel Hirscher überzeugt bei seiner Rückkehr auf die große Ski-Bühne. Lucas Pinheiro Braathen fährt fast auf das Podest. Die Norweger brillieren, Dominator Marco Odermatt stürzt. Ein deutsches Trio sammelt Weltcup-Punkte.

Ski-Star Marcel Hirscher hat ein starkes Weltcup-Comeback gegeben und ist beim Saisonauftakt in Sölden als 23. direkt in die Punkte gefahren. Der Sieg im Riesenslalom auf dem Rettenbachferner ging an den Norweger Alexander Steen Olsen. Henrik Kristoffersen und Atle Lie McGrath komplettierten das rein norwegische Podium. Der Schweizer Favorit Marco Odermatt stürzte im ersten Durchgang überraschend und schied aus. Vergangenen Winter hatte der dreimalige Gesamtweltcupsieger neun von zehn Riesentorläufen gewonnen.

Für Lichtblicke sorgten zum Auftakt eher unerwartet die Deutschen. Der von gesundheitlichen Problemen gehandicapte Alexander Schmid fuhr auf einen guten 16. Rang, Slalom-Spezialist Linus Straßer gelang im 25. Riesenslalom seiner Karriere mit Rang 22 sein zweitbestes Ergebnis in dieser Disziplin und das beste seit fast sieben Jahren. Und Jonas Stockinger, Europacupsieger der vergangenen Saison, lieferte bei seinem neunten Weltcupstart als 25. sein bestes Ergebnis ab.

Extrem erfolgreich verlief das Comeback von Lucas Pinheiro Braathen, der im Zielraum vor Glück Samba tanzte. Der 24-Jährige holte nach einem Jahr Abwesenheit und seinem Abschied vom norwegischen Verband als Vierter die ersten Weltcuppunkte überhaupt für Brasilien. "Mir fehlen fast die Worte, es ist so emotional", sagte er.

"Einer der emotionalsten Tage meiner Karriere"

"Mega geil" habe sich seine Rückkehr angefühlt, sagte Hirscher. Auch wenn er noch erkennbar mit Materialproblemen kämpfte. "Das ist einer der emotionalsten Tage meiner Karriere. Es war geil, wie gut es funktioniert hat, ich bin echt happy." Für den achtmaligen Gesamtweltcupsieger war es das erste Rennen seit mehr als fünf Jahren. Jeder Schritt und jeder Schwung des Salzburgers wurde von Kameras begleitet. Im Zielraum jubelten ihm sowohl Fans mit rot-weiß-roten als auch mit Oranje-Fahnen zu. Der Technik-Spezialist fährt inzwischen nicht mehr für Österreich, sondern für die Niederlande, das Heimatland seiner Mutter - aber immer noch richtig gut und richtig schnell.

Bei der Streckenbesichtigung, im Starthaus, beim Abschwingen im Zielbereich - ständig seien ihm Erinnerungen an früher gekommen, berichtete Hirscher. Der Salzburger fährt nun für seine eigene Skifirma, eine reine Werbetour ist es aber nicht. Er profitiert von den neuen Wildcards, die der Weltverband Fis vergibt. Die Art und Weise, wie diese eingeführt wurden, sorgte in der Szene mitunter für Misstöne. Darüber, dass Hirschers Präsenz dem Ski-Weltcup generell guttut und ihm wieder mehr Popularität verleiht, sind sich allerdings alle einig.

Nicht nur über den Zeitpunkt seines Comebacks, auch über Hirschers Form war in den Tagen zuvor wild spekuliert worden. Es sei für ihn schon eine "Sensation", wenn er den zweiten Durchgang erreichen würde, hatte der 67-fache Weltcupsieger, zweimalige Olympiasieger und siebenfache WM-Goldmedaillengewinner erklärt. Mit Startnummer 34 war er im ersten Lauf auf Rang 28 gefahren, im Finale steigerte er sich dann sogar noch mal.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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