Sport

Nicht im Tennis - trotz Eltern Sohn von Steffi Graf debütiert für Deutschland

Jaden Agassi spielt lieber - und besser - Baseball als Tennis.

Jaden Agassi spielt lieber - und besser - Baseball als Tennis.

(Foto: IMAGO/Newscom World)

Jaden Agassi gibt sein Debüt für Deutschland. Der Sohn des Tennis-Traumpaars Steffi Graf und Andre Agassi folgte seinen Eltern allerdings nicht in der Sportart. Der 23-Jährige ist einer der Besten im Baseball.

Als Jaden Agassi im Oktober 2001 das Licht der Welt erblickte, da war der Weg doch eigentlich vorgezeichnet. Steffi Graf und Andre Agassi, wer solche Eltern hat, der gehört auf den Tennisplatz. Der Junge hatte allerdings eigene Pläne - und gibt im Alter von 23 Jahren nun sein Debüt für die deutsche Baseball-Nationalmannschaft.

"Agassi ist ein ziemlicher Tennis-Nachname", sagte er zuletzt bei WKBN News, "das Ziel ist es, einen Baseball-Nachnamen daraus zu machen." Und zumindest in Deutschland könnte er das bald schaffen, denn der Pitcher soll helfen, Großes zu erreichen. Ziel ist die erste Teilnahme am World Baseball Classic, seit 2011 die offizielle Weltmeisterschaft. Die Qualifikation steigt in Tucson im US-Bundesstaat Arizona, Anfang März geht es dort gegen China, Brasilien und Kolumbien um zwei WM-Tickets.

Für Jaden Agassi ist es der nächste, logische Schritt. Eine Tenniskarriere verfolgte er nie, "Baseball war immer mein Sport". Er "liebe es" seit jeher, auf dem Werfer-Hügel zu stehen, sagte er dem "Tribune Chronicle": "Ich war schon immer ein Pitcher."

Deutschland will Trauma besiegen - mit Agassi?

Ein Wachstumsschub in der Highschool habe sehr geholfen, "ich begann, härter zu werfen. Damals wurden die Trainer auf mich aufmerksam, und ich hatte das Gefühl, dass ich eine Zukunft in dem Sport habe." Agassi, geboren in Las Vegas, ist Absolvent der University of Southern California. Aktuell spielt er für die Mahoning Valley Scrappers in der Nachwuchsliga MLB Draft League.

Ziel ist die große Bühne der Major League Baseball, der Weg ist weit, doch zumindest an Vorbildern mangelt es ja nicht. "Sie haben alles erlebt", sagt Agassi über seine Eltern, die insgesamt 30 Grand-Slam-Titel gewannen: "Natürlich in einem anderen Sport, aber sie haben alles gesehen und sie sind eine riesige Hilfe." Steffi Graf gewann 22 Grand-Slam-Turniere im Einzel, eins im Doppel, holte 1988 als noch immer einzige Tennisspielerin den Golden Slam (alle Grand Slams plus Olympia-Gold) und stand mit 377 Wochen so lange auf Platz eins der Weltrangliste wie keine andere Frau. Andre Agassi gewann acht Grand-Slam-Finals, 1996 Olympia-Gold und führte die Weltrangliste insgesamt 101 Wochen an.

Möglicherweise sehen sie ihren Sohn nun bald auf WM-Niveau spielen, in seinem eigenen Sport. Der World Baseball Classic im März 2026 wird in Miami und Houston ausgespielt, die Gruppenphase findet teilweise auch in Puerto Rico und Japan statt, im Land des Titelverteidigers also. Deutschland rechnet sich Chancen auf die Teilnahme aus und will damit auch ein kleines Trauma besiegen: 2022 scheiterte das Team vor eigenem Publikum beim Qualifikationsturnier in Regensburg.

Quelle: ntv.de, ara/sid

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